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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

Balder.

Das Schreckliche deiner Schilderung hat mich so gerührt, daß ich dir nun nicht antworten kann, aber den Funken meiner Hoffnung hat es nicht erstickt. Wir wollen zu Mimer gehen, vielleicht wird der dir schon den Morgenstern zeigen können, der die Morgenröthe und den auf sie folgenden Tag verkündigt.

Heimdal.

Bleib doch noch etwas bey mir, ich gehe heute nicht mit, denn ich wäre taub für seine Gründe. In der Stimmung, wie ich dich traf, hätte es eher seyn können; ich war aufgebracht und unzufrieden, und wäre meines Kummers gerne los gewesen, aber jezt, da mich das sanfte Licht, in dem alles um mich herum sich wiegt, ruhiger gemacht hat, gräme ich mich über das, was mich aufbrachte, und bemitleide, was ich haßte; es ist mir wohl dabey.

Balder.

Und auch das kann dich trösten, das Zeitalter, aus dem du dich wünschest, hat dir doch einen Freund

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft12_136.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)