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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.
Das heimliche Gericht - Teil 3

Westhausen. Ludwig lebte damals noch, und ich sah sein Auge naß, als er das unwürdige Ende des edeln Herrmanns vernahm. Die Helden meiner Zeit fallen, sagte er, und wo sind die sie ablösen?

Eimingen. So mochte er wohl sprechen, den keiner ablöße. Aber Herrmann war damals nicht gefallen. Er stand noch, und sein Muth. Und ich könnte Euch erzählen, was er zu Ludwigs Tod sagte.

Westhausen. Eimingen, Eimingen, besinnt Euch besser. Euerm Alter und Euerm Ruf ziemt es nicht, mit Mährchen umzugehen.

Eimingen. (entrüstet.) Noch ziemt es Euch, Ritter. –

Westhausen. Vergebt, vergebt meinem Erstaunen. Es ist mir unbegreiflich. Ihr wißt nicht allein nicht von Herrmanns Tod; Ihr wißt sogar, daß er noch lebte, als Ludwig starb?

Eimingen. Wohl weiß ich. Wir wanderten zusammen unter den heiligen Stäten. Ein Pilgrim gesellte sich zu uns;

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_005.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)