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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

Theresia fragte, auf welche Art er denn meinte, daß ihr die Ueberraschung am wenigsten schaden könnte?

„Lassen Ew. Majestät mich vorausgehen, schicken Sie niemanden weiter mit, und – ja! – Setzen Ew. Majestät sich hin, und schreiben ihr ein Billet, so artig, so süß Sie’s immer können – und wenn Ew. Majestät ein bischen um Verzeihung bäten, es könnte nicht schaden. Bedenken Ew. Majestät! das schuldlose Lamm, auf zehn Jahr zum Zuchthaus! Wenn’s denn nun auch gewesen wäre, wenn sie den Offizier nur lieb gehabt hätte? Aber vollends seine Frau! – Nun, wollen Ew. Majestät sich hinsetzen?“

Die Kaiserin gehorchte. Er las den Brief, und war damit zufrieden; Theresiens Herz hatte ihn geschrieben.

„Jetzt geben mir Ew. Majestät das Briefchen mit, ich weiß schon, was ich damit anfange. Heute Abend spät schicken Sie zu mir, und lassen das Weibchen holen.“

Er flog nach Hause. Alles sollte sein Entzücken theilen, was das Haus vermochte wurde zu einem Schmause aufgeboten, den er an demselben Abend geben wollte. Er ließ alle seine Freunde laden. Die Baronin ließ er bitten ihre besten Kleider anzuziehen, er würde sein Geburtsfest mit seinen Freunden feiern.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_049.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)