Seite:De Thalia Band3 Heft9 060.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

– Doch schwöre ich dir bei dem Allrächenden: kinderlos will ich sterben! Schone des Büßenden Leben; nach dem gelobten Lande will ich mit ihm wallfahrten, zu frommen Werken seine Seele spannen. In Reue und Gebet soll er enden – und ich mit ihm, daß auch die Tochter büße!

Konrad. (dem Siegmund zur Nachgiebigkeit deutet) Dein Schwur ist mir genug. (verstellt.) Die Rache weicht der Bruderliebe. Morgen will ich die Burg verlassen. (noch einmal ausbrechend.) Mathilde, könntest du den frechen Mörder hassen!

Mathilde. Nein! Ein frecher Mörder ist er nicht.

Konrad. Könntest du ihn hassen, wenn er das wäre? – Er soll mit dem Bilde des Gemordeten prangen, und sich brüsten, wie fromme Ritter mit dem Kreuz.

Mathilde. (mit Zuversicht.) Das kann Homburg nicht.

Konrad. Heute noch wirst du dieses Bild an seinem Halse sehen! u. s. w.


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_060.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)