Seite:De Thalia Band3 Heft9 069.jpg

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Graf. (mit düsterm feierlichen Ton) Komm zur Verlobung – dann zum heiligen Grabe! –

(Beide ab.)




Nach geschehener Verlobung, während der Jagd.
Die Scene Wald.

Mathilde, Konrad.

Mathilde. Sind wir hier sicher, Bruder?

Konrad. Unter Gottes Himmel sind gerechte Thaten am sichersten.

Mathilde. Mein Bruder! – Lebe wohl! Wohin dein irrender Fuß auch treten wird, laß meinen Geist deinem Gang folgen. Deiner Guter Herr sollst du bald werden. Doch ehe du das letzte Lebewohl noch hörst, schwöre mir – gegen meines Gatten Leben nichts zu unternehmen. Schwöre mirs – selbst bei dem Schatten dessen der durch ihn fiel! Denk an seine frommen Werke, an die Liebe, mit welcher er den geraubten Vater deiner Schwester ersetzte.

Konrad. Denke du, Mathilde, – Schwester, doch an mich! Wer bin – wer war ich? wer könnt’ ich seyn?

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_069.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)