Seite:De Thalia Band3 Heft9 075.jpg

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Mathilde. (im schrecklichsten Kampf, will reden und kann nicht.)

Konrad. (von einem plötzlichen Gedanken ergriffen, triumpfirend) Sie wird nicht reden, denn die Strafen des Meineids schrecken sie. Meine Zunge und meinen Muth bindet nichts. Wisse es, Homburg, sie ist meine Geliebte. – – – (Mathilde erstarrt) Meines Herzens Gespielin ist sie; ich liebe sie so feurig als du. Sieh wie sie da steht, zitternd, sprachlos – und frage nicht, ob sie mich wieder liebt.

Graf. Ha Teufel, fahre wieder zur Hölle die dich zu meiner Qual sandte! Haut ihn nieder!

Mathilde. Haltet –

(der Graf bemerkt es nicht.)

Konrad. So recht, Homburg. Und vergiß ja nicht der Welt bekannt zu machen, daß du einen wehrlosen Ritter durch zwanzig Knappen erlegt hast.

Graf. (zu den Knappen) Haltet! – Mein Werk will ich in dir schonen. – Den Verräther, nicht den Ritter, in den Thurm! Fort, bis die Rache kommt!

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_075.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)