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dem großen Steine bei Tychow vergraben haben, um ihn im Streite nicht zu verlieren.

Baltische Studien, II. 1. S. 168.
Acten der Pomm. Gesellschaft für Geschichte.


188. Die Steine bei Pumlow.

Auf der Feldmark des Dorfes Pumlow unweit Belgard liegen mehrere große Steine in einem länglichen Viereck, in dessen Mitte früher auch noch ein einzelner Stein gelegen hat, größer als die anderen. Vor wenigen Jahren war dieser noch da; seitdem ist er aber mit den meisten der herumstehenden von den Leuten aus der Gegend weggeholt. Von diesen Steinen erzählt man sich, daß einstens vor vielen Jahren auf dem Platze ein Schweinehirt mitten zwischen seiner Heerde gestanden, als ein Priester mit dem heiligen Abendmahle vorbeigezogen ist. Den hat der Hirt verspottet und er ist zur Strafe, dafür sammt seiner ganzen Heerde, auf der Stelle in jenen Steinhaufen verwandelt.

Acten der Pomm. Gesellschaft für Geschichte.


189. Hühnengräber auf Rügen.

Man findet wohl nirgends so viele und so große Hühnengräber, als auf der Insel Rügen. Sie sind theils von ungeheuren Steinen aufgebauet, welche einen Umfang haben, daß Menschen von gewöhnlichen Kräften, und wenn deren auch noch so viele sich zusammengethan hätten, sie nicht hätten aufrichten können. Sie sind theils von bloßer Erde, aber dann so groß, daß sie wie kleine Berge aussehen. Man glaubt daher auch nicht, daß sie von Menschenhänden errichtet sind; vielmehr wissen die Leute auf Rügen, daß die großen Riesenweiber, von denen in der Heidenzeit die

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Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin 1840, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Volkssagen_Pommern_226.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)