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zwischen Südamerika und Afrika („Archhelenis“) nach der Mehrzahl der Forscher in der Unter- bis Mittelkreide erlosch. Noch später, nämlich an der Wende zwischen Kreide und Tertiär, erlosch nach der dritten graphischen Darstellung die alte Landverbindung zwischen Madagaskar und Dekan („Lemurien“). Erheblich unregelmäßiger war die Landverbindung zwischen Nordamerika und Europa, wie die vierte graphische Darstellung zeigt. Aber auch hier herrscht trotz des häufigen Wechsels der Verhältnisse doch eine recht weitgehende Übereinstimmung der Ansichten: Die Verbindung war in der älteren Zeit wiederholt, namentlich im Kambrium, im Perm, sowie in der Jura- und Kreidezeit, gestört, offenbar aber nur durch seichte „Transgressionen“, die eine spätere Wiederherstellung der Verbindung zuließen. Der endgültige Abbruch der Beziehungen, wie er der heutigen Trennung durch eine breite Tiefsee entspricht, kann aber, wenigstens im Norden bei Grönland, erst im Quartär vor sich gegangen sein.

Abb. 1.

Zahl der bejahenden (obere starke Kurve) und Zahl der verneinenden Stimmen (untere starke Kurve) zur Frage der Existenz von vier Landbrücken seit dem Kambrium.
Die Differenz (Majorität) ist schraffiert. Doppelt, wenn verneinend.

     Auf manche Einzelheiten wird später eingegangen werden. Hier sei nur ein Punkt hervorgehoben, der von den Vertretern dieser

Empfohlene Zitierweise:
Alfred Wegener: Die Entstehung der Kontinente und Ozeane. Braunschweig: Friedr. Vieweg & Sohn Akt.-Ges., 1929, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Wegener_Kontinente_007.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)