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Länge. Im ganzen lagen also nunmehr bereits folgende vier voneinander unabhängige Vergleiche vor:

KochBörgen und Copeland,
KochSabine,
JensenFalbe und Bluhme,
JensenRyder,

welche sämtlich im Sinne der Verschiebungstheorie ausfielen. Wenngleich also alle diese Vergleichungen ganz oder teilweise an dem Umstand kranken, daß sie auf Mondbeobachtungen beruhen, die mit unkontrollierbaren systematischen Fehlern behaftet sein können, so wurde doch durch diese Häufung gleichartiger Ergebnisse, denen anders geartete nicht gegenüberstehen, bereits die Annahme, daß es sich überall nur um unglückliche Anhäufung extremer Beobachtungsfehler handele, in hohem Maße unwahrscheinlich.

Abb. 6.

Verschiebung Grönlands nach den älteren Längenbestimmungen.

     Die dänische Gradmessung hatte aber glücklicherweise eine Wiederholung dieser Längenbestimmungen in regelmäßigen Zeitabständen in ihr Arbeitsprogramm aufgenommen, und dementsprechend bestand die zweite Arbeit Jensens in der Anlage einer für solche Zwecke geeigneten Station bei Kornok in dem klimatisch begünstigten inneren Teil des Godthaabfjords und der Ausführung der ersten grundlegenden Bestimmung von deren geographischer Länge mit Hilfe der genauen funkentelegraphischen Zeitübertragung. Er fand für die Länge von Kornok im Jahre 1922 den Wert:

aus Sternbeobachtungen: 3h 24m 22,5s ± 0,1s w. v. Gr.
Sonnenbeobachtungen: 3 24 22,5 ± 0,1 w. v. Gr.
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Alfred Wegener: Die Entstehung der Kontinente und Ozeane. Braunschweig: Friedr. Vieweg & Sohn Akt.-Ges., 1929, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Wegener_Kontinente_028.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)