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westliche Hälfte um 2,43 m nach C und die östliche um 2,23 m nach D schnellte. In der kontinuierlichen Bewegung zwischen A und B, die relativ zur Hauptmasse des nordamerikanischen Kontinents gedacht werden muß, zeigt sich, daß der westliche Kontinentalrand durch Anhaften am pazifischen Sima beständig nach Norden zurückgehalten wird. Der Sprung bedeutet nur einen ruckweisen Ausgleich der Spannung, bewegt aber nicht die Kontinentalscholle als Ganzes.

Abb. 54.

Bewegung eines von der Spalte durchschnittenen Oberflächenelements, nach Lawson.

 

Abb. 55.

Tiefenkarte von Hinterindien.
(Tiefenlinien 200 u. 2000 m; Tiefseerinne punktiert.)

     Es sei in diesem Zusammenhang noch auf einen anderen, gleichfalls sehr interessanten Teil der Erdrinde hingewiesen, der freilich noch wenig untersucht ist, nämlich den Kontinentalrand von Hinterindien (Abb. 55). Es ist namentlich das tiefe Meeresbecken nördlich von Sumatra, welches hier interessiert. Der Knick der Halbinsel Malakka entspricht dem Nordabbruch von Sumatra; aber es ist nicht möglich, die nördlich dieser Insel erkennbare fensterartige Entblößung der tieferen Schichten dadurch wieder zuzudecken, daß wir die Halbinsel Malakka wieder ausrichten. Das zeigt schon die vor dem Fenster liegende Inselkette der Andamanen. Wir dürfen hier vielleicht annehmen, daß der große Zusammenschub des Himalaja einen Zug auf die hinterindischen Ketten in ihrer Längsrichtung

Empfohlene Zitierweise:
Alfred Wegener: Die Entstehung der Kontinente und Ozeane. Braunschweig: Friedr. Vieweg & Sohn Akt.-Ges., 1929, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Wegener_Kontinente_204.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)