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oder kürchensatz gehapt, das hat sie dem closter Petershausen, kurzlichen darvor von bischof Gebharten von Costantz, ainem grafen von Bregenz, gestift, vergabet. Solchs hat kaiser Otto, der drit dises namens, ußer bit bemelts

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bischof Gebhards ußer gnaden bewilliget und auch mit aim brief, wie oblaut, bestettiget, ist beschehen zu Ingilhaim[1] 2 non.[2] Novemb. im jar nach Cristi gepurt 994 in der sibenden römischen zinszal und im XI jar des kaiserthumbs bemelts kaiser Ottonis, und hat den brief der kaiser selbs

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underschriben, dergleichen bischof Hildebaldt, vicecanzler, an statt erzbischof Willigisi von Menz, erzcanzlers[3]. Diser [1500] brief, demnach er gar alt (dann von seinem datum 571 jar gerechnet werden), wurt er bei der herrschaft Zimbern in hoher achtung gehalten. Wer aber der obgenannt grave

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Hildebald gewest vom geschlecht (dann ainmal Fürstenberg der zeit noch unbekannt in der landtsart), das ist in ain vergess kommen. Vil vermainen, er seye nur ain amptman des reichs gewest, wie es dann umb vil grafschaften in deutschen landen dozumal ain gestalt gehapt. *

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* [1554] Umb dise zeit kaiser Ottonis, des dritten des namens, haben Urslingen, Zimbern und Neckerburg gen Epfendorf pfarren sollen, wie dann dise drei herschaften, die herzogen von Urslingen, die freiherren von Zimbern und die herren von Neckerburg, die ich acht ires herkommens

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grafen von Sulz gewesen, in einer nehe, nemlich einer meil wegs, ainander gesessen sein, daher noch bei den alten in selbiger lantsart ain gemainer leimedt, das vor vil jaren bemelte drei herrschaften oder geschlechter, da sie was nötigs zu handlen gehapt, ieder tail mit etlichen seinen den

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nechst gesessnen lehenleuten vom adel und vertrawten bei aim bronnen, genannt . . . , unfer von Epfendorf, oder winterszeiten in ainem benannten hof daselbs zusamen komen, daselbst ire sachen und gescheften mit dem wenigsten uncosten verrichtet, und hab irer ieder gemainlich ain fleschen

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mit wein, air, schunken oder sonst was von kaltem brates mit bringen lassen und nach verrichten gescheften und beschehener collation ieder gegen abend wider in sein behausung einkert. Zu unser zeiten künden wir uns so nahe



  1. hs. Gilenhaim
  2. hs. 12 non.
  3. die urkunde ist, wie oben bemerkt, gedruckt im Wirtemberg, Urkundenbuch I, S. 231.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_013.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)