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auch. Aber desselbigen jars ward so vil gehandelt, das eben der bischof und seine helfer, die das schloß zerbrochen, das zerbrochen schloß widerumb baweten und herr Rembolden widerumb eingaben; derhalben es ganz

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misslich, das der alt sal noch vorhanden seye. Das aber der bischof und die statt widerumb bawen muesten, war die ursach, das sich der marggraf von Baden, des diener herr Remboldt von Staufenberg, des handels anname; dem half auch der graf von Würtemberg. Die schedigten den

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stift herdishalb des Rheins, wo sie konten; aber der bischof und die statt Straßburg die zogen für Marggrafen-Baden und belegerten das, wiewol sie ungeschafft widerumb muesten abziehen, und wie die gemain sag, warden die feindt mit gelt von der statt abgetriben. Iedoch ward die marggraf-

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[1388] schaft verbrennt und übel darob verderpt, beschach alles in obernemptem jar. Und der zeit fieng man an, die porten der statt Straßburg zu beschließen, die vormals tag und nacht in krieg oder friedens zeiten waren offen gestanden, auch die stattthor ohne ainiche schloß standen.

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Es war auch domals in Straßburg niemandt so alt, der gedenken kunt, das man die stattporten beschlossen hett. In sollichem krieg oder fecht do wardt in allem bericht bethädingt, das der bischof von Straßburg und die statt Staufenberg widerumb muesten erbawen. *

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* [1191] Aber zu dem letzsten grafen von Sarwerden, genant Johan, ist auf ain zeit ain solche fraw, über die maß schön, unversehenlich kommen, als er ainsmals zu Sarverden gebadet und sich hernach in ain bett zu ruw hat nidergelegt; hat sie sich uf des grafen begern abgezogen, zu ime

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ans bett gelegt und ain guete weil bei im blieben. So baldt er sie aber von irem wesen anfahen zu fragen und dessen ain wissen haben wellen, do ist sie so geschwindt, das er nit wissen mügen, wo sie hin kommen, wider von ime abgeschaiden. Wie man sagt, hat der graf nachmaln bekennt,

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das ime kain schöner oder holseliger weibsbildt sein tag nit zu sehen worden. *

Wie die Schwaben mit großer macht dem künig Ariovisto aus hochteütschen landen zu hilf wider den Cesar von Rom zuzogen und bis an Rhein komen, deren obriste
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ainer von Nassaw und ainer von Zimbern gewest.

[A9a] Die aller eltest memoria oder gedechtnus, so

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_032.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)