Seite:De Zimmerische Chronik 1 041.jpg

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land, thailet sie allenthalben im reich aus. Dann gab er inen landtschaften, herschaften und ligende güeter, ainem vil, dem andern wenig, nachdem sie vorhin zu Rom ains hohen oder nidern standts gewesen. Von denen seind

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volgendts andere geschlechter von graven, freien und gemainem adel entsprungen, welcher [A15a] mit der zeit vil widerumb abgestorben, die andern noch in leben und sich von denen Römern herkomen sein berüemet. Aber das inen der kaiser also zugestelt und eingegeben, müeßen sie zu lehen

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empfahen, im und dem reich darvon, wie sich ze thun gepürt, huldung und phlicht thun etc. Etlichen andern aber diser Römer gab er fürbeträchtigclich die art und gegne auf und an dem Schwarzwaldt umb des willen, dieweil das gemain volk daselb, die der mererthail, wie obgehört, von denen

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Zimbris abkomen, grob und aigenwillig war, also das sie under inen vil unordnung und böser gepreüch, die sich mit dem römischen rechten und gewonnhaiten nit vergleichen möchten, aufgericht und herbracht hetten, damit sie ain sollichs volk regiereten und mit vernunft zu gehorsam

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prechtend; freit sie darbei, wie dann die edlen geschlecht an dem Schwarzwaldt von alter her und noch allwegen frei gewesen, also das sie ire herschaften und güeter als ir aigen besessen und nit, wie gemainclich in Schwaben, zu lehen empfiengen. Und sind dises die geschlechter des endes am

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Schwarzwaldt, so von denen Römern abkomen, die eltesten und ersten herzogen von Urslingen (dann das geschlecht abgestorben und widerumb mit aim vertribnen herzogen von Spoleto ersetzt worden), die freiherren von Hornberg, Treiberg, von Kürnegk, von Brandegk, von Negkerburg,

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Eisenburg, Falkenstain, Grüningen und andere vil mer, on der gemain adl, die alle zu ernennen und zu erzelen ain verlengerung prechtent. [A15b] Nu geschach aber sollich einsetzen der Römer gar nicht zu nachtail oder ainigem abbruch denen freiherrn

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von Zimbern, die von der Zimberer ersten herschaft, wie gehört, abkomen, dann dieweil sie vil ain lengere zeit vor denen Römern an denen orten, da noch die freiherrschaft Zimbern ist, ir wonung und haimwesen gehabt, was er inen gar nichts von newem geben, sonder allain ire possessionen,

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schloß, stett und flecken, wie sie die mit iren zugehörden von unverdächtlichen jaren ingehabt und besessen, sampt allen oberkaiten gnedigclichen confürmieren und bestätigen,

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_041.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)