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in aigner person zugezogen, sein also kaiser Hainrichen mit macht bei Winterthawr in Turgew begegnet, daselbst ain ernstliche schlacht beschehen, darin kaiser Hainrich erstlichs unden gelegen, doch zuletsten hat er könig Ruodolfen sampt

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seinem schweher, herzog Burkharten, gewaltigclichen in die flucht geschlagen. In diser schlacht sein dise nachernempten graven und freien neben andern haupt- und bevelchsleuten gewest, namlich grave Bruno von Eberstain, herr Ludwig von Radenburg, herr Friderich von Zimbern, herr Eberhart

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von der Lippe, sampt herren Adamen von Hohenclingen und herrn Philipsen von Wulsdorf aus Meichsen, welche herren ain lange zeit auch vor disem zug bei ermeltem kaiser zu hof gewesen und sich in diser schlacht dermaßen gehalten, dardurch [28] ermelter kaiser ain solchs vertrawen

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in sie gesetzt, das er inen hernach die hohen praefecturas und hauptmannschaften in Obotriten [A17b] und Wenden zu verwesen eingeben. Nach solcher behaltne victoria wider könig Ruodolfen von Frankreich, Burgundt und Arelat und seinen schweher, herzog Burkharten in Schwaben, ward

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ain friden zwischen baiden parteien fürgenomen und aufgericht. *[1198] Herzog Burgkart von Schwaben, der seins herkomens ain graf von Veringen gewesen, hat könig Ruodolfs von Burgundt dochter zu aim weib gehabt, genannt Rigelanda. Nit findt man grundtlich, ob er ain son verlassen,

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aber ain dochter hat er gehapt, Dietpurga; die hat er vermehelt grave Hugwalden von Kiburg und Dillingen; die haben ain ainzigen son gehapt, s. Ulrichen, den bischof von Augspurg, und ain dochter, Leutgardis. Dieweil dann sonst kain graf mer von Kiburg war der linia von Dillingen, do

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hat s. Ulrich dieselbig grafschaft dem stift Augspurg frei ledigclich übergeben und geaignet. Sein schwester Leutgardis ward graf Burkharden von Helfenstain verheirat. Demselbigen verlihe kaiser Otto der erst das herzogthum Schwaben nach absterben des vorigen herzog Burkhard, aber er konte

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zu der posses dises fürstenthumbs nit kommen. Nach absterben der grefin von Kiburg, seines ersten gemahels, vermehelt er sich widerumb mit ainer herzogin von Sachsen, hieß Hedwig, und wiewol das herzogthumb Schwaben widerumb von den graven von Veringen kommen und in solchem

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geschlecht über 50 oder 60 jhar nit bliben, so haben doch die graven nit ain kleinen theil vom herzogthumb gerissen und inen selbs mit bewilligung der römischen kaiser incor-

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_044.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)