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gierung kaiser Conradi des andern, genannt salici, sich zugetragen, und ist den jaren nach zu rechnen, güetigclichen zu glauben, diser[1] herr Cuno seye herrn Wörnhers, von dem hienach gesagt wurt, vatter gewesen etc.

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Dann in dem closter zu sant Jergen auf dem Schwarzwald, da die freiherrschaft Zimbern vor vil jarn ir begreptnus gehabt, findt man in ainem fast alten[2] bermentin buch mit kurzen ainfeltigen worten dise nachvolgende geschicht geschriben, das umb die jhar, als man zellet nach Christi

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unsers lieben herrn gepurt ain tausendt und vierzig jhare, ain freiherr von Zimbern, herr Wernher gehaißen, sambt seinem gemahel, frawen Sopheien, geborne grevin von Feringen, in leben gewesen. Hernach anno domini ain tausendt und ainsundvierzige hat der römisch kaiser Hainrich, der

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dritt des namens, genannt Niger, mit großer macht herzog Vratislaen von Behem als den, der sein lehen vom reich nit empfahen, auch hinfüro nit gehorsam sein wolt, gewaltigclichen überzogen. Es waren in seiner hilf gar vil treffenliche und namhafte fürsten, graven, herrn, auch andere von

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der ritterschaft, sonderlich auß dem landt zu Schwaben, die im alle getrewlichen dienten, under welchen grave Arnoldt von Dierstain, herr Wernher freiherr zu Zimbern, herr Cuno freiherr von Altenclingen und ain herr von Geroltzegk, auch andere mehre auch mit zogent. Hinwider

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het nit minder ernempter fürst sich auch auf das aller böst zu der gegenwör geschickt, dem könig Petter von Ungern und andere mehr große hilf und beistandt erzaigtent. Mit denen zog er dem römischen kaiser under augen, wöret im den eingang des waldts, und nachdem er alle gelegenhait

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des selben waldts baß bericht und mehr wissens het, dann die Hochteutschen, dienet im solichs zu mergclichem vorthail. Dann wiewol da von baiden thailen gar hart und ernstlichen gestritten, so mocht doch der kaiser die lenge vor der macht und sterke der Behem so ganz in irem

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vorthail nit beharren, sonder ward von denen feinden umbgeben und mit seinem großen nachthail und verlurst zu der flucht getrungen, auch seins volks ain großer thail erschlagen, iren vil, besonder aus dem adel und der ritterschaft, gefangen und hinweg gefüert, also das der kaiser beschwerlich mit


  1. diser] hs. dise.
  2. alten] von hier an fehlen in A 9 blätter, und zwar bl. 22—30.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_063.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)