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Zimbern, als derselbigen zeit ain weltlicher schurmbherr und [48] castenvogt des closters Hirsaw, welcher in namen und von wegen ermelts closters Hirsaw die übergab von herrn Berno annam; item herr Hartbrecht von Zimbern, sein

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brueder, desgleichen herr Berchtoldt von Stauffenberg, ritter, Walther von Appenweiler, Gerolt und sein brueder von Sterzingen, edelknecht, sampt andern personen.[1] Also nam derselbig apt Wilhelm mit rat und gehelle iezernembts herr Alberichs von Zimbern, seines schurmbherrens und

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castenvogts, die mhüe über sich, verordnet alsbald etlich, die den blatz besichtigen und den baw volstrecken solten. Derhalben in ainer kürze ain closter sampt ainer schönen kirchen aufgebawen. Daselb ward herr Berno von Sigburg, der stifter, ain convers, darin er bis in sin ende verharret. Nu

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so geschach über sechs jar nach anfang der newen stiftung, das anno Christi ain tausend achtundachtzige herr Burkhart von Kürnberg, des herschaft auf dem Schwarzwaldt an der Guttach gelegen, aus sonderlicher andacht bewegt, solch new closter Reichenbach mit etlichen seinen aignen zinsen und

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ligenden güetern, die er in zwaien dörfern, Gunderchingen und Schietingen, gefallen het, auch zu begaben. Dieweil er aber ain lange zeit mit schwerer krankheit beladen, also das die übergab der gemelten güeter [A32b] durch sein selbs person, wie der zeit breuchlich, nit konte oder möcht

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geschehen, beschickt er etliche seiner guten freundt, vor welchen er und sein gemahel, fraw Mechtilt, herrn Alberichen von Zimbern als schurmbherrn und castenvogt des closters Hirsaw, sollichs von iretwegen und in irem namen ze thun, erbatend, welchs er guetlich bewilliget, auch alsbald

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in gegenwurtigkeit pfalzgraf Hainrichs von Tübingen und herrn Ruodolfs von Braitenstein, herr Alberichs von Schlettorfs, baider ritter, und vil anderer zeugen, in obernemptem jar, den fünfundzwainzigisten Januari etc., verbracht. Dises findt man zu Reichenbach in dem closter von

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baiden iezernempten herren, herrn Alberichen und hern Hartprechten, gebrüedern, geschriben. Seitmals aber diser zwaier herren, auch herrn Mangwalts von Zimbern, ires


  1. Näheres über die stiftung des klosters Reichenbach und über die vergabungen an solches s. bei Kuen, Collectio scriptor. rerum historico-monastico-ecclesiasticarum II, 33 ff.; vgl. auch Stälin, Wirtemb. Gesch. II, 702, und Kausler, Wirtemb. Urkundenbuch I, 264.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_073.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)