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nöten, solches weiter alhie einzufiern. Aber nachdem die iezernempten historici und andere [60] mer nit Hochteutschen, sonder Franzosen oder Niderlender gewesen, haben sie allermaist der herschaften irs landts, die ains tails mitgezogen,

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sonderlich gedacht, dieselben mit iren namen und geschichten ganz fleißig angezaigt, aber des hohen teutschen adls, der doch nit weniger leib und leben gewaget, darzu vil loblicher adelicher thaten begangen, haben sie nit anders, dann nu in der gemain und mit denen kurzesten worten meldung

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gethon. Darumb ist zu wissen, das in dem closter zu Alpersbach auf dem Schwarzwaldt ain alt geschriben buoch, dessgleichen ain großer gewirkter aufschlag gewesen, welche baide von langen, unverdechtlichen jarn von der freiherrchaft Zimbern dahin kommen und gegeben worden. Der

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inhalt des ganzen buchs ist ain beschribung des hörzugs, und gütlich zu glauben, das sollichs von der freiherren zu Zimbern ainem, deren drei, namlich herr Friderich, herr Conradt und herr Albrecht, gebrüeder, darbei gewesen, beschriben und aufgezaichnet seye worden. Gleicherweis sein

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große figuren scheibenwis in das gemelt tuoch gewürkt, mit lateinischen worten, welcher inhalt sich mit dem buch vergleicht; aus disen baiden dise nachvolgende capitl, so vil es die freiherrn von [A40b] Zimbern belangen thut, gezogen worden. Die ursach aber und der anfang der rhumreichen,

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loblichen und christlichen expedition ist fürnemlich die gewesen. Der loblich, theur fürst, herzog Gottfridt von Lottringen, seines geschlechts und herkomens ain grave von Bullon, hat kaiser Hainrichen loblicher gedechtnus dem vierten allzeit mit trewen angehangen, und als sich begeben,

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das kaiser Hainrich mit macht in Italiam zogen und Rom im jar Christi tausendt ainsundachtzige belegert, ist im gemelter herzog Gotfridt auch nachgevolgt, und nachdem auf ain zeit die stat Rom hart gesturmbt worden, auch ain gut thail der mauren und munition zerprochen, hat er sich so

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ritterlichen in solchem sturmb gehalten, das er der allererst auf die mauren komen, durch welche namhafte eerliche that die stat Rom fürnemlich von den kaiserischen erobert ist worden. In disem sturmb, so im Junio beschehen, het sich gemelter herzog Gotfridt dermaßen gebrucht, das er

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von wegen ainer so großen übung in ain todtliche krankheit fallen was, derhalben gelopt und verhieße er sich Got dem allmechtigen, wann es sach wer, das er lebendig und

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_086.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)