Seite:De Zimmerische Chronik 1 118.jpg

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darzu, das er nach großer und langwüriger krankhait widerumb reiten und geen mocht; aber bis an sein ende, das im kurzlich nahet, gewan er kain rechte gesundthait nimermer. Demnach aber bapst Innocentius [85] das ganz reich,

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den kaiser, die chur- und fürsten und gemainlich alle stende teutscher nation genugsam vexiert, angefochten und umbtriben, schicket er sant Bernharten zu könig Conradten geen Speir, welcher fast alle chur- und fürsten anno domini ain tausend ain hundert zwaiundvierzige dahin beschriben, etlich

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notturft des reichs zu beratschlagen, als ain mitler und underhendler, zwischen im und dem könig ain vertrag zu machen. Auf dieselbige zeit zieret und begabt könig Conradt die freiherrschaft Zimbern mit dem clainot auf dem helm, nemlich mit ainer rotten hirßprust und aim guldinen gehürn

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von zwölf enden, sambt ainer guldinen zungen, zu ainer eewigen und langwürigen gedechtnus der seltzamen, wunderberlichen geschicht, die herrn Albrechten von Zimbern auf dem Stramberg begegnet und widerfaren was; dann bis daher [A62a] alle freiherren von Zimbern allain das guldin

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hirsgehürn, wie man das zu Lorch in dem closter auf dem grabstain irer begrebtnus noch sehen mag, gefüert heten. Ferrer, auf vleisig anhalten herzog Fridenreichs von Swaben von wegen herrn Albrechts von Zimbern und grave Erchingers von Monhaim, besetzet sant Bernhart das new

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closter, so dise zwen herren in der grafschatz Monhaim von newem aufgepawen, mit sechzig closterfrawen, daher es Frawenzimbern genennet ward. Es kam auch darein aus aigner bewegnus fröle Beatrix, herrn Albrechtens von Zimberns dochter, die vorhin zu Waldtkirch in dem freien stift

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gewesen; die leget da den orden an, darin sie auch bis an ir ende verharret. In kurzer zeit nach dem obangezaigten reichstag zu Speir begab sich, das der hochloblich könig Conradt abermals ain reichstag ausschrib und geen Frankfurt an Mein

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leget, welchen fast der mererthail aller chur- und fürsten, gaistlichs und weltlichs standts, ersuchten. Demnach aber umb dise zeit und auch darvor der könig von Herusalem, und gemainlich aller Christen sachen, so sich in Asia nidergelassen, ihe lenger ihe erger wurden, hielt sant Bernhart

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könig Conraten, auch allen fürsten und stenden für, was stet und lender in Asia von denen ungleübigen potentaten erobret und eingenomen, das auch könig Ludwig von Frank-

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_118.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)