Seite:De Zimmerische Chronik 1 124.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

dieweil er mit vil jharen beladen, also das er langes lebens kain hoffnung mehr, aber in diser zergengclichen zeit nit mehr freuden begerte, dann so sein dochter bei seinem leben versehen, das er dann dise handlung fürdern und kain

5

verzug darinen machen wölt. Sollichs bewilligt im herr Albrecht und beschicket alsbald sein son, herrn Johannsen, den man zu Herrnzimbern anhaimsch fandt. Der verfüegte sich aufs fürderlichist zu seinem herrn vatter, der im alle handlung, auch darbei sein rath und willen anzaigt. Herr

10

Johanns bewilliget sich, im gehorsam zu sein, und was dem zu geleben und nachzukomen. Damit wardt sie [A66a] im alsbald vermehelt, darab grave Erchinger und sein gemahel hoch erfrewt wurden. Und gar in kurzer zeit darnach starb gedachter grave Erchinger von Monhaim, im jar Christi ain

15

tausendt ain hundert neunundfünfzige. Er ward in dem chor vor dem fronaltar zu Frawenzimbern begraben. Man achtet, das er vor rechtem komer, der schmach und des schadens halber, so im von denen von Bunika widerfaren, gestorben seie. Fraw Maria, sein verlaßne witib, lebt

20

unlangs nach irem herren. Nach irem absterben ward sie neben irem herrn auf die linken handt begraben. Herr Albrecht freiherr von Zimbern ward fast alt, darumb übergab er die herschaft seinem son, herren Johannsen, und dieweil im sein gemahel, fraw Beatrix, die [91][1] herzogin

25

von Urslingen, vor etlicher zeit gestorben, kam er auch geen Frawenzimbern in das haws, darin graf Erchinger von Monhaim selig und sein gemahel gewonet heten. Da vollendet er nach etlichen jaren sein leben seligclich. Nach seinem tod ward er in den chor auf die gerechten seiten

30

neben den fronaltar begraben, das geschach anno domini ain tausendt ain hundert und sibenzige. Man findt von herren Albrechten von Zimbern, das er sein jungern son, herrn Wilhelmen, zu herzog Welphen von Bayrn, Spolet, Corsica und Sardinien an sein fürstlichen hof gethon.

35

Unlangs hernach hat gemelter fürst, herzog Welpho, anno domini ain tausendt ain hundert [A66b] fünfundsechzige den zehenden turner in sein hauptstat geen Zürich an die Lidmag gelegt. Disen turner hat der merer thail des hohen teutschen adels von graven und herrn ersucht; also dieweil

40

ir ain so große somma gewesen, sein sie in zwen turner


  1. 91] auf s. 90 stehen das zimmerische und das monheimische wappen.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_124.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)