Seite:De Zimmerische Chronik 1 142.jpg

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graf Jörg von Thengen gesehen und darin gelesen, wurt vom orden und den deutschen rittern in hocher achtung gehalten. Dieser bericht soll den nachkommen des zimbrischen geschlechts ursach und anlaitung geben, weiter den

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sachen nachzuforschen und, do müglich, noch ain merers zu erkundigen. Es hat auch der churfürst von Menz, erzbischof Daniel, befelch geben, allenthalben im stift nach alten zimbrischen briefen zu suchen, und sich vil gnaden erpotten. Mir zweifelt nit, es seien etlicher von Zimbern in dieser

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historia gedacht worden, die iezbemelter linia werden gewest sein und die sich grafen geschriben, dieweil aber die rechten brief und alte documenta noch nit vorhanden und darumb fürzulegen, so mueß man gedult tragen, darumb ich sie alle hab für freiherren eingeschriben. Darumb sollen die

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nachkommen bei dem erzstift Menz, auch bei dem deutschen und Rodiser orden fleißig umb die alten brief anhalten, damit die durchsucht werden; dann, sie werden behalten, wo sie wellen, mögen sie doch weder churfürsten, noch den örden fürstendig sein, derhalben uf revers oder ander

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leidenliche weg erhept werden.

[100][1] Wie herr Wörnher freiherr von Zimbern bei herzog Otten von Bayern erzogen worden, an welches hof er sich mit fröle Adelhaiten freiin von Abensperg vermehelt, auch von seinen brüedern und andern heuraten.
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Under vilen künden, so herr Johanns freiherr von Zimbern bei seinem gemahel, der grevin von Monhaim, gehabt, bliben drei sön in leben, under denen der eltest, herr Wörnher, nachdem er erwachsen, an herzog Ottens von Bayern hof gethon wardt. Bei disem herzog Otten, so ain pfalzgrave

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von Wittelspach, ehe im kaiser Friderrich das herzogthumb Bayern verlihen, was herr Wörnher ain lange zeit. Dises fürsten gemahel, fraw Agnes, was ain grevin von Scheyrn. Die hett in irem frawenzimmer neben andern ain fröle von Abensperg, Adelhait gehaißen, durch deren willen sich herr

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Wörnher mit rennen, stechen und allem ritterspil [....] über das, das er sie für andere erwarb[2]. Wie er nun bei


  1. 100] s. 97—99 enthalten die wappen von Zimmem, Gonzaga und Landenberg und eine andere abbildung, ein gefäß mit blumen darstellend.
  2. erwarb] dieser und der nachfolgende satz sind unklar, weil, wie es scheint, unvollständig.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_142.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)