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liche barschaft gehabt, das sie in erbtailungen das gelt mit hüeten under ainandern ausgethailt haben. Auch sagt man, es hab auf ain zeit grave Mangolt zu aim maier auf Mordretshof (ist ain ort, da vor zeiten ain maierhof gestanden)

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geschickt, etlich gelt zu entlehnen, hab im der maier zwai meß mit gelt geschickt. * [1337] In welchem jar grave Mangolt von Rordorf gestorben, oder auch, wo[1] er sei begraben worden, das mag man grundtlichen nit wissen, doch gewiss, das solchs etliche

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jar vor dem jar nach Christi gepurt 1210 beschehen seie. Er hat ain vogtei gehapt von dem gotzhaus zu Birhtlingen[2] (man hats von alter her nur Birthlingen gehaißen, gedenk Bürklingen von birkenstocken), ain anzall frucht und gelt, wie das noch bei der herrschaft Mösskirch. Nach seinem

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absterben ist solch vogtei dem closter ledig wider haimgefallen. Die hat abt Eberhart von Pettershausen mit gemainem rath und bewilligen seines convents herr Adelgosen freiherren von Wildenstain, ainem ritter, und seinen erben empfolchen und gelihen, iedoch das er oder seine nachkommen die

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underthonnen und vogtleut über und weiter, dann von alter herkommen, nit beschweren solle, zudem die vogtei alsdann ledigclichen dem gotzhaus wider solle haimgefallen sein. Das alles ist beschehen im jar, wie oblaut, vermeg der brief, darumb ufgericht, und hat den brief besigelt bischof

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Conradten von Costanz, war ain freiherr von Degerfeldt, und dann obgenannter abt Eberhart von Pettershausen, bei regierung kaiser Otten, im dritten jar seiner regierung, und under bapst Innocentio[3] dem dritten, und ist die verleihung der vogtei zu Costanz dem herrn Adelgoso von Wildenstain

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beschehen in beisein herr Hugo, probst zu Sant Steffan zu Costanz und tumbherr im hochen stift. Also vermag der brief[4] darumb. Wer aber diser herr Adelgoso gewesen, ob er des geschlechts vorm Schwarzwaldt, oder wo er derzeit sein residenz gehapt, das ist bei unsern zeiten unbewist und

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verborgen. * * [1411] Diser graf Mangoldt von Rordorf ligt zu Zwifalten im closter, Benedicter ordens, begraben, welches vor jaren, nemlich anno 1089, zwen gebrüeder, graven von Achaln,


  1. wo] in Zwifalten, s. unten z. 36.
  2. Birthlingen] s. Chronik von Petershausen in Mones Quellensammlung I, s. 167.
  3. Innocentio] hs. Inventio.
  4. brief] die urkunde scheint unbekannt zu sein.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_220.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)