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gewesen und in ainer widerwertigkait im reich zwischen dem haws Österreich und Wirtemberg zerstört und an obgedachten grave Eberharten komen, mit sampt dem dorf Mülhausen und aller zugehörde, doch auf ain widerablosung,

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verpfendt, welches im jar nach Christi unsers herren gepurt ain tusendt vierhundert und zwölfe beschehen. Zu welcher [A105b] zeit aber hernach gedacht schlos sampt seiner zugehörde herrn Johannsen von Zimbern oder seinen erben widerumb von Würtemberg abgelöst, mag ich nit wissen.

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Doch find ich, das gedachter herr Johanns von Zimbern sollich schlos etlich und zwainzig jar in pfandtsweis ingehapt und in mitler weil für etlich tausendt guldin wingarten im Hegaw zu gedachtem schlos erkauft. Volgendts, nach absterben grave Eberharts des eltern, welches beschehen anno

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domini ain tausendt vierhundert neunzehene[1], ist das land Würtenberg an seine baid sön, grave Ludwigen und [145] grave Ulrichen komen, bei denen herr Johanns von Zimbern nit weniger allen genaigten willen, dann bei dem alten grave Eberharten, irem vatter, erlangt. Nu haben diser zeit die

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schenken von Limpurg das stätle Dutlingen, an der Tanaw gelegen, sampt aller seiner zugehörde, so vor ziten der freiherren von Wartenberg gewesen, pfandtsweis von Würtemberg ingehabt. Demnach haben grave Ludwig und grave Ulrich von Würtenberg, gebrüeder, bemelt stat Dutlingen

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mit seiner zugehörde, wie das die schenken von Limpurg ingehabt, ime, herrn Johannsen von Zimbern, dieweil es der herschaft Mösskirch so wol gelegen, umb vier tusendt fünfhundert guldin in gold, doch mit vorbehaltung ainer losung, verpfendt. Mit denen fünfthalb tausendt guldin in

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gold sein die schenken von Limpurg von Tuttlingen widerumb gelöst worden. Bei der handlung seind gewesen baide graven von Wirtemberg, grave Ebethart von Kirchberg, würtembergischer hofmaister, Herman von Sachsenhaim, ritter, und Albrecht Spet, und ist solch verpfenden im jar

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nach Christi gepurt ain tausendt vierhundert[2] vierunddreißige zu Stutgarten beschehen etc. Gleich im nachvolgenden jar, anno domini ain tausend vier[A106a]hundert[2] fünfunddreißige, haben iez ernembte graven von Würtenberg herrn Johannsen von Zimbern die vesti


  1. neunzehene] am 2 Juli, s. Stälin a. a. o. III, 415.
  2. a b vierhundert] die hs. haben irrig dreihundert; s. Stälin a. a. o, III, 456 anm. 4.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_225.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)