Seite:De Zimmerische Chronik 1 294.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

hellischen gaistern geplagt sein. Derhalben sie ime fleißig gedankt, mit vermelden, das sie den allmechtigen ewigclichen für ine und die seinen getrewlichen bitten wellen, und damit sein sie verschwunden.

5

Diser grafe Friderich ist uf ain groß alter kommen und nach seiner rais daheim pliben, hat noch etliche jar in guetem friden gelebt. Er soll zu Stetten im closter begraben sein. Sein gemahl hat in überlept, die leut auch zu Stetten begraben. Solch frawencloster haben diser grafe

10

und sein gemahl, die grefin, bei wenig jaren darvor gestift, namlich anno domini 1259; soll vorhin ain Johanniterhaus sein gewesen, welches aber in den verloffnen kriegen zerstört und in ain abgang kommen. Noch haben wir[1] ain teuren Schwaben, der auch ain

15

sollicher landtfarer gewest, nemlich ainer von Bodma, ein ritter, hat ungefärlich zu zeiten des obgemelten grafen von Zollern gelept, von dessen thaten ain sonders capitel wer zu beschreiben. Dem selbigen ritter starb sein weib, und war aine von ..., hieß .... Die hett im geporen drei

20

döchtern, waren verheirat, auch zwen söne, der ain, Conradt gehaißen, war noch unverheirat, der ander, Hanns, derselbig war über ain fiertel jhars nit alt, wie die guet fraw starb. Darab name ime der ritter ain solchen unmuet und bekümmernus, das er im fürsatzte, hinweg zu raisen

25

und in etlichen jaren nit widerumb heim zu kommen; befalch derhalben seine baid söne, auch haus und hofe, dem allmechtigen Got und seiner lieben muetter. Damit zoch er darvon in frembde landt, in die haidenschaft, jar und tag, in welcher zeit er wunderbarliche sachen erfure, auch

30

vil ritterlicher thaten [1311] begieng. Er ist nach langem uf solcher rais in ain grose wildtnus kommen, weit von aller mentschlichen wonung (zu achten, in denen lendern gegen miternacht, dann die alten das ußer unfleis nit verzaichnet). Als er sich nun seines leibs und lebens verwegen, ist er

35

doch letzstlich seins erachtens an ain groß wasser oder ain mehr kommen, da er kain landt mehr gesehen. Da hat er seines vermainens ain mentschen gefunden, ain kleins mendle, das hat ine angesprochen, mit sich in ein behausung, mit


  1. wir] die folgende geschichte bis zergeen [298, 23] ist in Pfeiffers Germania IV, 67 bis 71 abgedruckt. Ueber diese und die übrigen bodmannischen sagen s. noch Schönhuth, Burgen Badens II, 240—271.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_294.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)