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closter Weiler vor Esslingen gestift, da ligen sie auch mit iren gemaheln begraben. *

* [1370] Es hat sich die herrschaft Zimbern nit allain etwas leiden müeßen in denen zollrischen vehden, sonder

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auch darvor und darnach von deren unruben wegen, so die herren von Geroltzegk, die Sulz ingehabt, anfiengen; dann do hat es für und immerdar newe hendel und durchzüg geben, und ist es gar nahe, wie es pfligt zu geschehen, vor den freunden unsicherer gewest und das man sich vor inen

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mer besorgen mießen, dann vor den feinden. Das hat ungefärlich die gestalt gehapt, wie hernach volgt. Es hat von vil jaren here ein besondere linia der herren von Geroltzeck zu Sulz dem stettle gewonet, die haben sich auch zerthailt, und dieweil sie nit sonders hochs vermegens, wie die

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andern, hetten megen sein, die den thail Geroltzeck mit seiner zugehörde besessen, do haben sie sich auch im stegraif, wie dozumal laider ein böser geprauch in deutschen landen, einsteils müeßen erneren, welchs sie nit allein zu ruhe gepracht, sonder auch sie seind dessen umb leib und

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guet kommen und zu letzst in armuot gestorben und verdorben. Es begab sich auch sonst umb dise jar ain sach, darein sich die von Geroltzeck mit etlichen herren und vom adel einmüschten, dessen doch inen wol überblieben. Das trueg sich also zu. Nachdem die verainigung, so die grafen

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von Würtemberg mit den reichsstetten hetten, ein ort, do ward ain edelman, mit namen Conrad von Bebenburg (seine vordern sein freiherren gewesen und in guetem vermegen), der kam in groß irrung mit der statt Schwebischen-Hall. Die hetten ime etliche underthonnen und arme paursleut

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gefangen und zum todt gepracht. Desshalben so namen sich etlich freiherren und ain großer adel seiner an wider die statt Hall und ir mitverwandten stett, die understanden sich inen großen schaden zuzufüegen, wie sie auch theten. Es sagten ob den zwaihundert ritter und vom adel den

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stetten ab, und ward ie ainer des andern helfer und helfershelfer. Insonderhait so kammen die von Geroltzeck mit dem schloß und der statt Sulz auch in disen liga. Hierauf, als die Frankforter fastenmess verschinen, und vil kaufleut, auch ain groß guet uf wegen nach Ulm raiste, und kamen

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von Geppingen uß in das Filstal in deren von Ulm gelait, do hett die ritterschaft ein starken raisigen zeug verholen ufpracht, mit denen satzten sie in die kaufleut und deren

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_305.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)