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gehört, ligt an aim ort der statt ganz herrlichen, wurt noch Bockshof genannt. Es haben gemainlich die vom adel disen hof ingehabt, als die von Buebenhofen und andere; aber bei wenig jaren haben die von Rotweil solchen hof gemainer

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statt kauft und ain zeughaus darauß gemacht, damit inen doch des orts niemandts vom adel oder andere wider einnisten.* * [1278] Uf bemeltem lehentag zu Mösskirch, anno 1457 gehalten, do ist auch neben andern sachen aines spennigen lehens halb, das zu Scherzingen gelegen war, zwischen

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Balthasar Glerin von Hausen, auch Hannsen, Casparn und Melchiorn, seinen gebrüedern, an ainem und dann ainem, genannt der Meringer, gehandelt worden, do dann ain ieder thail zu dem lehen befuegt ansprachen und gerechtigkait zu haben vermainte. Es waren baide spennig partheien uf

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isen lehentag vertagt, aber sie erschinen nit, auch niemandts von iren wegen, und blib der handel also ain guete zeit darnach ansteen. Hiezwischen meret sich der unwill, das die Glerin herr Wernhers feindt wurden, sich uf Entringen enthielten und uf die herrschaft vor Waldt angriffen etc.,

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wie dann in der historia vermeldet worden. * * [1267] Es hat herr Wernher freiherr von Zimbern im anfang so übel hausgehalten und war in solche schulden geraten, das er seinem bruder, herr Gottfriden, die herrschaft Mösskürch verpfendet und im die von Mösskürch hat

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lassen huldigung thun, ist beschehen im jar 1452. Aber hernach hat er es alles herwider gepracht und die herrschaft widerum an sich gelöst. * Als er aber mit haushaltung sich anhaimsch geen Mösskirch verfüegt, ist er ganz ain frölicher, junger, angender herr

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gewest und der sich der haushaltung, auch herrschaft gescheften und obligen wenig angenomen, sonder sollichs alles denen ambtleuten vertrawt und an die sich gelassen, daraus ervolgt, das das schloß Mösskirch schier gar in ain abgang komen. Es ist auch wenig hausraths mer verhanden

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gewesen, welcher mererthails aller verzuckt, zu dem er nit in wenig schulden sich geworfen, welches alles daher geflossen, das er des regiments so wenig geachtet, allain den fürstenhöven ritterspills halb nachgevolgt ist. Er hat auch sambt seim brueder, herrn Gottfriden, umb die zeit

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ungevärlich, iren gepürenden thail an Haingen der statt, auf der Alb gelegen, herrn Wilhelmen und herrn Degenharten freiherrn von Gundelfingen, geprüedern, umb 3800 guldin in

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 332. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_332.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)