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in ansehung, daz er vill zu schwach, der gegenthail aber im vil zu überlegen, so praticiert er doch nichts desterweniger mit seinen herrn vettern und schwegern, denen graven und herrn im land zu Schwaben, auch der verainig[202]ung und

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pundtnus sant Jergen schilts, die umb hilf und fürderliche rettung anruefendt. Auf solchs bemelt ainigung sant Jergen schilts sampt etlichen stetten, die in solcher vecht auch angriffen und beschediget waren, sich in der eile (dann hierin kain verzug von wegen des täglichen raubens[1] und überfals ab

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Twiel erlitten werden möcht) bewarben und für Twiel zogen, darin dozumal obbemelte Eberhart von Clingenberg und Wolf von Asch vill guter kriegsleut vom adel und sonst hetten, die auch personnlichen da lagen. Darneben war solch schloß mit aller notturft dermaßen versehen, das sie

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die findt nit entsaßen, insonderhait seitmals sie verhofften, ungewiter, dessgleichen kelte des ingenden winters [A153b] wurde die feind in kürze abtreiben und zu ainem schädlichen abzug bringen, welchs auch hernach geschach, dann es muosten die Hegewer in wenig zit ongeschafft widerumb

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abziehen. Wiewol aber nu Twiel also von den Hegawern belegert und damit der angriff, auch überfal von Clingenberg und Asch aingestelt[2], so warde doch grave Johannsen von Werdenberg hiemit wenig geholfen, dann unangesehen das Twiel also belegert, so muost doch er, grave Hanns,

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Hannsen von Rechberg und andere seine helfer täglichs ie mer besorgen, vor dem er und die seinen grose gefar leibs und guots nit wol wanderen dörften. In ainer solchen rustung zu ross und zu fuß war dozumal Hans von Rechberg, das er im endtlichen fürname, demnach er wol wist,

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das die Hegawer der Twiel mit gwalt nichts abbrechen, sich auch sonst vor niemandts, denen von Werdenberg verwant oder zugethon, entsitzen dörfte, bemelte graven gar zu vertreiben etc. Insonderhait aber bewarb er sich noch mere und starkt sich täglichs, in ansehung das im die

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angefengt kriegshandlung wider Werdenberg nit als übel von handt gangen; nam ime entlichen für, den Hailigenberg zu belegern, auch den sampt der zugehörigen landtschaft gewaltigclichen einzunemen. Hierumb merthails graven und herrn im landt zu Schwaben, als die nechsten freundt, gern

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das pest bei denen von Werdenberg gethon und, soverr


  1. raubens] AB rawens.
  2. aingestelt] AB anngestelt.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 401. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_401.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)