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Rechberg obbemelte schloß, dörfer und vogteien vor andern gegunt, desshalben, in ansehung das sie von irem heiratgut und morgengab erkauft, die bemeltem Hainrichen von Rechberg vermacht und zugestelt, welcher auch die nach irem

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absterben etliche jar riewigclichen und one eintreg ingehabt. Mit disem Hainrichen von Rechberg haben baide gebrüeder, herr Wörnher und herr Gotfrid, gehandelt und sovil an im vermögt, das er inen bemelte güeter kaufweis umb sechs tausendt guldin [A157b] in gold also par widerumb zugestelt

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und verfolgen hat lassen; ist beschehen anno ain tausendt vierhundert fünfundfünfzige. Im nechsten jar gleich darnach, nemlich anno vierzehenhundert sechsundfünfzige, hat herr Wörnher Kruchenwis, das wasserhaus und dorf sambt aller zugehörde, demnach es dann der herrschaft Messkirch

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treffelich wol gelegen, Conradten Gremlichen umb dritthalb tausendt guldin in gold abkauft, welches dorf und güeter von denen edlleuten von Pawenberg, die dann vor vilen jarn abgestorben, an die Gremlichen kommen was. Diser kauf ist mit bewiligung herzog Sigmunds von Österreichs

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(demnach etliche güeter daselbst vom haws Österreich lehen) beschehen, und hat dozumal herzog Sigmund herrn Wörnhern nicht allain Krauchenwis, sonder auch die siben fuoder weingülten, die vormalls allain pfandtschaft gewest, gnedigclichen zu manlehen verlihen, welche lehen Hanns von

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Rampsperg an obbemelts herrn Wörnhers stat empfangen und getragen; actum Innsprugg anno domini vierzehenhundert drewundfünfzige. Dergestalt ist Krauchenwis mit aller zugehörde an die herrschaft Mösskirch komen, welches auch herr Wörnher etliche zeit ingehabt und lenger behalten, wo

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nit solchs durch die graven von Werdenberg, die dann dem zimbrischen geschlecht von vil jaren her aufsetzig und dem, wo müglich, abbruch zu thon gesinnt, underkommen worden; dann ab sollichem verkaufen haben Diethelm Gremlich und seine geschwistergit groß misfallen tragen; demnach sie

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aber den kauf nit verhindern noch endern [A158a] künden, haben sie mit grave Hannsen von Werdenberg dem eltern sovil praticiert, das derselb sich der sach angenommen und herrn Wörnhern letstlichen dahin [207] vermögt, das er von Kruchenwis abgetreten und das iezbenentem Diethelm

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Gremlichen umb obgehörten kaufschiling widerumb zu kaufen geben; ist beschehen, als man zelt nach Christi gepurt ain tausendt vierhundert achtundfünfzige. In solchem kauf hat

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 413. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_413.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)