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der bemelt kenig dem Alberto, auch dem Predigerorden zu ehren und besondern gnaden grose güter in Holland hat geschenkt, inen auch zu Utricht ain herlichs und schens closter erbawen. *

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Und seitmals ich sovil von disem herren von Liechtenberg geschrieben, kan ich nit underlassen, ein sach, die im begegnet, auch etwas von etlichen andern herren von Liechtenberg zu vermelden. Es ist uf ain zeit ain französischer herr zu herr Jacoben uf Liechtenberg komen und

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etliche tag bei ime beliben, in der weil sie ganz frölich mitenandern gewesen, und hat herr Jacob dem Franzosen alle ehr, so müglich, bewisen. Im abschaiden hat der herr von Liechtenberg dem Franzosen das glaidt geben, der hat in mit gueten worten biß uf die frontiren, da sich das

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Teutschlandt und Lottringen schaiden, gelöckert. Daselbs hat der Franzos haimlich ain anzall pferdt gehapt, damit hat er den herren von Liechtenberg angriffen und fengclich mit im in Frankreich gefüert. Hat nun herr Jacob von Liechtenberg wider ledig werden, so hat er sich mit dem Franzosen seins

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gefallens vertragen müßen. Darunder ist nun vil gehandelt worden, biß die sach uf dreißig tausendt guldin ist kommen, die hat er dem französischen herrn zu ranzon und erledigung müeßen zustellen. Als nun sollichs alles beschehen und [1274] der von Liechtenberg wider ledig und haim kommen,

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hat er den Franzosen diser unredlichen, unadenlichen that halben und das er also unentsagt oder unbewart seiner ehren ine also angriffen und gefangen etc., gescholten. Wie das der Franzos erfaren, hat er zu rettung seiner ehren kain andern behelf gewist, dann das er dem herren von

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Liechtenberg ein kampf, wie derselbigen zeit vil gepreuchlich gewesen, ußbotten, idoch drei wider drei, und ist der kampfblatz in Frankreich ernempt worden. Das alles hat herr Jacob von Liechtenberg angenomen. Dieweil er aber seins leibs und seiner sterke ein helt[1], hat er nit minder oder

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schwecher mit sich nemen wellen, derhalben ain grafen von Salm und ain von Fleckenstain erbetten, das sie bewilligt, mit und neben im wider die drei Franzosen zu kempfen. Die hat nun herr Jacob uf die bestimpt zeit mit sich in Frankreich uf den kampfblatz[2] gebracht, alda sie nit allain

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den Franzosen, so kempfen sollen, ein schrecken gemacht,


  1. ein helt] hs. einhielt.
  2. kampfblatz] hs. kampfbaltz.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 470. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_470.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)