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von Messkirch aus vorerzelten ursachen dem kaiserlichen mandat gehorsame thuent, doch soverr das sein gemahel und kinder, in ansehung das die herschaft iren und nit sein, wie sie wissen, bei irem sitz und wesen bis auf ain pesserung

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beliben; so sie solchs erhalten, sei er benüegig und beger nit weiter, dann, so er iren etlicher aus der stat notturftig, das sie im die vergonnen und zulassen wellen, mit dem erpieten, soverr sie widerumb zu seinen oder seiner kinder handen kommen, das er und dieselben solichs in gnaden

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bedenken. Hiemit hat sie herr Johanns Wörnher von im abschaiden lassen. Auf sollichs die von Messkirch den obbemelten vogt, Niclausen Uoln, und den statamman sampt iren noch fünfen vom rat und der gemaind, nachdem inen sicher glait zugeschriben, geen Sigmeringen zu denen von

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Werdenberg geschickt. Die haben nu oberzelte mainung den graven fürgehalten und, sovil möglich, damit irer, der graven, fürnemen aus craft der [A210a] declaration in rhue gestelt, sich bearbait. Nachdem inen aber sollichs gar abgeschlagen, haben sie fürnemlich ir werbung dahin gericht,

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damit fraw Margreth, herrn Johannsen Wörnhers gemahel, sampt den jungen herrn und frölin in irem wesen und widdemsitz [265] zu Messkirch beleiben, auch die stat mit frömbden leuten nit übersetzt, sonder gnedigclichen geschürmpt wurde. Sollichs ist inen von grave Jörgen und

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grave Haugen bewilligt und zugesagt worden. Nu ist herr Gotfridt freiherr zu Zimbern, herrn Johannsen Wörnhers kinder gerhab, solcher deren von Werdenberg geüebten handlungen bericht worden; der hat sich zu Seedorf, alda er sein gewonliche residenz gehabt, zu grave

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Haugen verfüegt und beschwerdt, das er, grave Haugo, die obbemelten dörfer, der herrschaft Messkirch zugehörig, also mit gwalt zu unbillicher huldigung getrungen, gleichergestalt auch mit der stat Messkirch zu handlen vorhabens, mit anzaigung, das die declaration witer nit dann allain auf herrn

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Johannsen Wörnhern, seinen vettern, und seine güeter sich erstreck, und ob gleichwol gedachter sein vetter etwas misshandlt, das er doch nit verhoff, möge doch solchs auf seine phlegsöne, denen die güeter lang vor der ausgangnen declaration mit rechtlicher erkanntnus vor dem kaiserlichen

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hovegericht zu Rotweil zuerkennt und zugestelt, kainswegs verstanden werden; mit frindlichem begern, sie, die von Werdenberg, wellen in ansehung der freundtschaft, damit

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 539. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_539.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)