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Endres zu Wildenstain widerumb abtreten, hat er im dise gült vorbehalten, solang daz im aller erlittner cost und schaden, zu Wildenstain und sonst von der freiherren von Zimbern wegen auferloffen, abtragen werde etc.

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[A229a] Wie herr Johanns Wörnher freiherr zue Zimbern geen Rom zogen, daselbs im vergeben, desshalben ongeschafft widerumb in deütsche landt geen München an hove kommen.

Vilbemelter herr Johanns Wörnher ist mittler zeit, als

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er zum Bühel seßhaft gewest, neben seinen handlungen vil mit der alchimei umbgangen, und als im auf ain zeit sein caplon, mit nammen her Erhart Ruodolf, fürbracht, wie er im ain kunst in der alchimei von aim, genannt Jacob Wolfach von Straßburg, zuwegen vermaine zu bringen, soverr

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er im anefang zwaihundert guldin hierauf verwenden, das ain iede mark silbers eingesetzt in jarsfrist zwo marken feins über allen costen halten, auch alle broben besteen und gerecht sein solle, ist er so gar verrachen hieruf gewest, das er gemelten sein caplon abgevertiget, [A229b] mit bevelch,

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ime den künstler, der dozumal zu Basel, desshalben von seinetwegen zu besprechen; welle er sich des begeben, soverr die kunst gerecht und er dermaßen darin gelernt und underwisen, das ers künde, welle er bemeltem alchimisten für sein mhüe und arbait sechstausendt guldin in jarsfrist

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verschreiben oder paar bezalen, mit glaublichem versprechen, die kunst niemandts, dann seine eeliche söne zu lernen. Hernach hat er vil mhüe und uncostens hierauf gelegt und mertails seins erlittnen schadens wider hiemit einzekommen vermaint. Es hat aber die kunst nit geraten wellen,

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desshalben er sich in schulden gebracht, dardurch seine sachen abermals zuruck gangen; und ist in aim geschlecht sonderlichen wol zu bedenken, das ain ieder solcher oder dergleichen unnutzen künsten, auf denen [287] vil verlusts zum spott zu gewarten, sich enthalte und darvor hüete etc.

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Demnach aber vil jar mercliche spenn und irrthumb zwischen dem haws Österreich und denen Aidtgnossen sich enthalten, wie dann in wenig jarn hernach ain schedlicher kriege desshalben entstanden, verhofft herr Johanns Wörnher in disen handlungen zu ainer guten raitung und zu dem

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 566. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_566.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)