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acht erkennt, ime, seim weib und kinden ire herrschaften und güetere gewaltigclich und one erlangte recht eingenommen, die ime und denselben wider alle pillichait von denen von Werdenberg auch noch vorgehalten werden, sich

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zum höchsten beclagt, mit underthenigistem pit, soverr Ir Majestat, auch Ire chur- und fürstlichen Gnaden sein verantwurtung gehört, die er dann durch sein doctor und advocaten zu thon vorhabens (hiemit, als er solchs sagt, erzaigt sich der doctor und fiel dem könig auch zu fuoßen),

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das dann Ir Majestat, soverr die befinde, wie er aus neidt und haß unschuldigclich angeben, ine, sein weib und kinde in integrum widerumb zu restituiren ge[A233a]ruchte, soverr er sich aber mit der warhait nit verantwurten, möge er leiden, das im der nachrichter an die seiten gestelt und

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stracks dem rechten nach one alle gnade und erbermbde, darumb er nit pitten, sonder sich dero verzigen haben welle, gegen ime gehandlet werde. Auf sollichs der doctor die ganz handlung dermaßen orirt, das er alle gegenwürf und warumb herr Johanns Wörnher beschuldiget, mit

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grundtlichen und bestendigen argumenten abgelaint, mit solchem angehengktem schließlichen pit, das die königclich Majestat, auch menigclich, so zugegen, zu erbermbde und mitleiden bewegt wurden. Derhalben Ir Majestat auf dißmal die sach aufgehebt, mit vertröstung, die handlung fürderlich zu

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erörterung kommen zlassen etc. Als aber solchs volgendts auch nit beschehen, hat herr Johanns Wörnher von Nürnberg, also das im und seinen kinden kain recht gedeihen mögen, weichen müeßen und sich widerumb geen München an hofe gethon. Auf bemeltem reichstag haben sich die

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von Werdenberg mit vilbemelts herrn Johannsen Wörnhers gemahel umb ir ehesteur, morgengaab, widerlegung und widdem zu vertragen erpotten. Sie hat aber hierin loblich und wol gehandelt und sich von irem herrn und gemahel nit [291] absondern oder auch in ainigen vertrag, darin ir

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herr und gemahel, auch ire kinder unbegriffen sein sollten, sich einlassen, sonder ehe armuot und ellendt irem standt und herkommen nach ungmeß leiden wellen. Nach austrag des reichstags zu Nürnberg ist der kaiser auf Österrich verruckt, daselbst er krank worden, welche krankheit

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deglichs dermaßen zugenomen, das er zu Linz, im jar als man [A233b] zalt nach Christi unsers herrn und erlösers gepurt vierzehenhundert drewundneunzige, mit tod abgangen.

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 573. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_573.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)