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also hingen lassen, [296] sonder das an iren leib und güetern wider einzekommen sich understanden haben. Ee und zuvor er in sein unfaal kommen, ist er in aim solchen ansehen gewest, das in die Venediger aus angeben grave

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Leonharts von Görz über ir teutsch kriegsvolk, das sie dozumal gehapt, zu ainem obristen annamen. Sollichs hat er aber abgeschlagen und sich in kains andern fürsten oder pottentaten dienst, unerlaupt herzog Sigmunts von Österreichs, wiewol es im laider übel erschossen, begeben wellen.

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Und unangesehen [A237a] das er herzog Albrechten[1] von Bayern getrewlichen gedienet und in an seinem letsten ende, wie hievor gehört, die schulden, so er in sein, des herzogen, dienst zu München gemacht, bis auf seiner söne widerlegung zu bezaln gepetten, nochdann hat sollichs der fürst nach

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seinem absterben nit annemen oder abzalen wellen, unangesehen das solcher schulden aller nit drewhundert guldin hauptguots gewest (und hiebei ist zu merken, was uf der herren dienst mermals sich zu verlassen); derhalben sein nachgelassene wittib, die grevin von Öttingen, sambt den

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jungen hern und frölin von den gläubigern von München vor hovegericht zu Rotweil zinstags nach Ulrici anno domini fünfzehenhundert und ains fürgenommen worden. Damit nu sollichs abgestelt und weitere cösten erspart und vermiten beliben, hat herr Gotfridt freiherr zu Zimbern

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abermals die gläubiger fürderlichen zufriden gestelt. Herr Hanns von der Laiter, unangesehen der verwandschaft, domit im her Johanns Wörnher selig verwant, hat er sein nechste jungen vettern nit mer dann umb fünf guldin hauptguots fürnemen lassen und allermaist darauf getrungen, welches

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doch als von aim nahen gesipten und verwanten ganz schimpflichen und verdrüßlichen zue hören, auch das sprichwort, wan das kindt gestorben, so seie die gefatterschaft auß, becreftiget. * [1512] Es ist vor jaren ain münch zu Wüblingen

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gewest, genannt herr Dietegen[2], der hat ain concept in lateinischer sprach von dem herkommen und fortgang der grafen von Kürchperg geschriben, darin er vermeldet, das sein vatter und muter vil jaren in diensten diser graven seien gewest, auch sein muter bei ainer witfrawen von Kürchperg


  1. Albrechten] vgl. über ihn Hasselholdt-Stockheim, Herzog Albrecht IV. von Bayern und seine Zeit 1865.
  2. Dietegen] s. oben s. 347 anmerk. 28.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 582. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_582.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)