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Magstu immer gesein,
Das du die wort dein
Also hast verachtet?
Das wurt von uns betrachtet,
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Wie wirs dir ufs hechst anziehen,
Das du also thust fliehen
Sollich gut gesellschaft,
Die du mit urlobs kraft
Dins vatters halb wol gesuchet,
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Hettest du nit geruchet
Zu Messkürch zu beleiben
Bei junkfrawen und schenen weiben,
Die ir ob inen allen
Lieben. Das lassen wir fallen;
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Und haben doch das geduldt,
Mainen, es sy nit der schuld,
Und thuegen es dem alten zulegen,
Der maint, uns zu bewegen
Durch irrung seiner geschäften,
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Die nit allweg inheften;
Werden also verstanden,
Und halten auch in den banden
Die entschuldigung seins darlegen.
Erst thut sich unser zorn bewegen
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Uf in, und lässen es beleiben,
Wellen in ins auchtbuch schreiben.
Und haben darbei vernommen,
Das dir, Hanns Wernhern, sy zukommen
Von den von Sonnenberg schreiben,
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Das du nit sollest ußbleiben;
Wo das aber nit möcht sein,
So wellten sie dannocht keren ein
Zu Hochemberg, dem edeln stamm;
Und das da ir kainer kam,
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Das schafft, das sie on antwurt ließest,
Dess du gar litzel genießest
Vor junkfrawen und auch frawen,
Do wir in kessel hawen
Wellen dich ufs hechst
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Und deinthalb uf das best
Dich wellen ußbraiten;
Denn Hohemberg die saiten
Dir ufs hechst will spannen;
So will graf Jos nit dannen,
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Er will auch dein unlob meren.
Noch thut ainer zukeren,
[1436] Johanns, ain freie von Steffeln,
Der maint dich auch zu göffeln
An schener frawen huld,
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Wo es kompt zu schuld.
Dessgleichen der junge Itelfritz
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 584. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_584.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)