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auch angesehen seines verarmbten stamens und namens, damit der durch bestimbte seine baidt gebrüeder dester loblicher nach altem herkomen erhalten und gehandthabt werden megte, hat er sich alles vätterlichen und vetterlichen

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erbs, ligents und vahrends, begeben. Sollich sein gerechtigkait, die er daran und darzu gehabt, er seinen baiden brüedern und iren erben zugestellt, allain im vorbehalten, ob er erlebte, das baide seine brüeder ohne ehlich leibserben vor im abgiengen, das in dann sollicher verzig nit weiter binden

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sollte. Mer hat er im vorbehalten Wildenstain das schloß, das er sein lebenlang ain thail daran und darin die offnung haben mege, mit beger, das im seine brüeder ain järlich leibgeding geben, auch zu ainer tomherrnpfrundt auf aim hochen gestift verholfen sein wellten. Sollich sein

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brüederlich und freundtlich erpieten und mainung[1] haben gedachte seine brüeder zu hochem brüederlichem dank und gefallen angenomen, in auch disem seinem begern nach gnugsamlich versorgt und das verschriben. Nach solchem haben die andern zwen brüeder, herr Johanns Wernher und herr

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Gottfridt Wernher, die alten thailbrief irer vorfarn, wie die herrschaften bei weilunt herr Wörnhers und herr Gottfridts, gebrüeder, freiherrn zu Zimbern, irer ureni, zeiten abgethailt worden, für die hand genomen und nach solchen mit rath obbemelts landtcomenthurs mit ainandern abthailt, und ist

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nemlich herrn Johannsen Wernhern die herrschaft Mösskirch worden sambt aller derselben zugehörd, dessgleichen herr Gottfriden Wernhern die herrschaft vor Waldt sambt dem thail Hilzingen und in der Höre. Die lehenschaft haben dem eltern zugehört, den weinwachs zu Überlingen und

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Hilzingen haben sie gleich gethailt. Wildenstain das schloß mit seiner zugehördt, es sei an egkern, wissen oder wassern an der Tonaw, haben sie nit gethailt, sonder sich verglichen, das ainer umb den andern sollichs ain jhar inhaben und dieselbig zeit in seinem costen erhalten solle. Dessgleichen

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die gerechtigkait zu dem schloß Herrnzimbern sambt seinem begriff haben sie auch nit gethailt, sonder inen baiden die losung darzu vorbehalten. Und nachdem sie in irem vertreiben und verjagen in große schulden kommen, dardurch sie dann nit mit wenigem nachthail und schaden zu

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eroberung irer herrschaften und güeter gülten müeßen auf-


  1. mainung] hs. maiung.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_143.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)