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wol zustrickt und in das schwebisch mer damit, da wer lustig zuzesehen. Man hat das groß mordt und den todt künig Philipsen kaiser Maximiliano, seinem herrn vattern, nit sagen dörfen, sonder, do er schon ein guete zeit todt

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gewesen, ist er seiner kranhait und wie die teglichs zuname, von posten zu posten verstendiget worden, biß man ime zu letzst alle gelegenhait entdeckt. Mit so großer beschaidenhait ist mit ime gehandelt worden, und, wie man sagt, so hat er seins ainigen sons absterben ganz großmüetigclichen

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ufgenomen. * * [1511] Dises grave Wolfen von Fürstenbergs bruder, grave Hainrich, war in hohem ton und bevelch bei kaiser Maximiliano, unangesehen das ine kaiser Friderich vorhin sampt andern graven und herren in die acht declarirt het.

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Er starb one leibs erben, ward in dem fünfunddreißigisten jar seins alters, anno 1499, sampt ainem ritter von Randeck[1] von den Schweizer erschlagen und zu Dornach[2] begraben. Sein dodt bekommert kaiser Maximilianum nit wenig, und das war auch ain ursach, das sein bruder, grave Wolf, so

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baldt darnach bei ermeltem kaiser ward befürdert und Ir Majestat marschalk und landtvogt in Elsäß und der Ortnaw ward. Er starb hernach anno 1509[3] im funfundvierzigisten jar seins alters, den letsten tag Decembris; geschach zu Wolfach. Ußer seiner verschaffung und letsten willen do

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ward sein leib geen Neidingen ins closter begraben, in die fürstenbergisch begrepnus, sein herz aber plib zu Wolfach, so waren die derm und alles ingewaidt geen Hasslach verordnet und daselbs der erden bevolchen. Ußer dem zu vermerken, das die alten von Fürstenberg ain sonderliche

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lieb und anmutung zu dem Kinziger[4] thal getragen. Sein nachgelassne witib, die grefin von Solms, hat ußer seinem verschaffen die wonung zu Wolfach gehapt und ain lange zeit iren widdem sich da gehalten. Es ist[5] ain höffliche und brengische fraw gewest und dessen sovil, als uf ain zeit ir

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son, graf Friderichs, und ainstails ire aigne dochter zu ir gen Wolfach kommen, so dann uf ain haimfürung gen Bußweiler, hat sie under dieselbigen sich alle gestellt, das ir


  1. ainem ritter von Randeck] nach Freher, Rervm Germanicarvm Scriptores II, 552, »succubuerunt duo equites aurati et nobiles De Randeck, Burckardus et Henricus.
  2. Dornach] hs. Dornhaim.
  3. 1509] hs. hat irrthümlich 1510.
  4. Kinzinger] hs. krigiger.
  5. Es ist] bis gelacht worden [s. 172 z. 9] s. bei Münch, Fürstenberg I, 466, note 5.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_171.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)