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die churfürstliche und fürstliche räthe von Sachsen zu Martpurg gewest, nemlich graf Philips von Solms, Friderich von Thun, hauptman zu Weinmar, Wilhalm von Buchschütz, doctor, graf Botto von Stolburg, Christof von Taubenhaim,

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amptman zu Freiberg, Wolf von Schleunitz, Hainrich Löser, erbmarschalk in Sachsen, und Günther von Bünow zu Braitenhaim, baide ritter, die sein von dem churfürsten, auch andern herzogen von Sachsen als erblichen vormündern des fürstenthums Hessen der zeit, dero auch andern handlungen

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halb, dohin verordnet worden. Die haben haben dem landthofmaister und seinen zugeordneten räthen des fürstenthumbs Hessen sie gnugsamlich verhört und nach vilen und langen underhandlungen Ietzstlich die sach dahin geratten, das graf Christof als vormünder [der][1] frölin Anna, sodann herr

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Johanns Wernher von wegen seins gemahels, fraw Chatarina, dem fürstenthumb Hessen die herrschaft Bickenbach mit aller zugehörde und was sie daran zu sprechen oder gerechtigkaiten haben mögten, umb 8500 gulden in minz zu kaufen geben. Umb solche somma haben sich

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landthofmaister und räth in Hessen gnugsamlichen, wie die bezallung beschehen und in allweg gehalten soll werden, verschriben, vermeg domals ufgerichter verträg, gleichwol die herrschaft vil ain merers und höhers werd wardt. Ich hab zu mehrmaln von Philips Echtern gehört, das ime sein[2]

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schwager und freundt, herr Caspar von Berleps, ritter, so der fürnempsten räth ainer in Hessen gewesen, gesagt: waver graf Christof und herr Johanns Wernher mit irer vorderung lenger behart, es hetten die räth in Hessen oder auch der fürst selb hernach die herrschaft umb 20,000 gulden

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nit dahinden gelassen. Die bezallung umb Bickenbach ist erstlichs richtig gewesen, dann das erst zil, nemlich 3000 gulden, ist inen uf die bewilligit und ernempt zeit zu Frankfort erlegt worden. Mitler weil ist ein heiratsabredt und vermehlung

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zwischen herr Hainrichen Onargen, freiherren zu Stöfel und dem jungen fröle Anna von Erpach beschehen und auch anno 1512 die hochzeit gehalten worden. Do vermainten die baid herren, herr Johanns [423] Wernher, dergleichen herr Hainrich Onarg, es würde mit der hessischen

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bezallung, irer gemahln heiratguet, ganz richtig zugeen. Es be-


  1. [der] fehlt in der hs.
  2. sein] hs. seine.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_220.jpg&oldid=- (Version vom 17.2.2020)