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vermehelt worden. Von allem irem vätterlichen erb ist ir nit mehr, dann . . . thausendt . . ., worden, unangesehen das sie ain ainige erbtochter gewesen. Sie hat mit ires herrn vatters schwester, Anastasia, so graf Joachim von

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Zoller vermehelt, in aller erbschaft den merertail zu gleich tailen müesen; alle lehenschaft ist iezermelter irer basen von Zollern bliben. Also geet es gemainlichen, wann die eltern iren kündern zu früe, ehe sie erwachsen, mit todt abgeen. Herr Hainrich Onarg ist sonst ain reuterischer,

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verstendiger und der in aim besondern hochen ansehen bei herzog Ulrichen von Würtemberg gewesen; der hat in zu ainem amptman geen Nagolt verordnet. Dieselbig vogtei hat er die zeit seins lebens, wie kurz dann die gewesen, versehen. Uf ain zeit hat er ain hengst gesprengt, so hart, das

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im misslungen und ain bruch überkomen, und wiewol er vil darfür arzneiet, so hat doch nichs helfen wellen; derhalben er sich haimlich und ohne wissendt seiner gemahl schneiden lasen, und, wie man sagt, ist er schier hail gewesen, hat er sich im spazieren vermüedt, darneben sich also verderbt,

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das er sich wieder zu bett legen müesen. Als er aber vor etlichen jaren an den Franzosen krank gelegt und daran nit recht curirt worden, hat der maister die haut nit maistern oder wider zurecht bringen künden, sonder ist in wenig tagen hernach mit todt, iedoch christenlich zuvor

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versehen, abgangen, und mit ime ist alles manlich geschlecht der freiherren von Stöfeln, der freiherrn von Hansen im Kinzigerthal und dann der herren von Malperg im Breisgew außgestorben, welche drei ains geschlechts und wappens, durch ain brueders theilung vor vil jharen sich zertheilt,

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under vil erlicher geschlechter geheirat haben. Sein verlassne wittib, die schenkin von Erpach, hat sich nach seinem absterben zu irer schwester und irem schwager, herr Johannsen Wernhern, gethon, bei denen ist sie ain zeitlang bliben. * [1341] Es war dise wittfraw von Stöffel bei irer fraw

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muetter, der grefin von Werdenberg, zu Mespelbronn gewest und bei irem stieffatter, dem eltern Philips Echter; do hett man ir ain schöne wagendecke geschenkt von rotem duch, das sich schier eim schlechten iezigen scharlach mögte vergleichen. Damit kam sie geen Seedorf zu irer schwester

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und irem schwager, herr Johannsen Wernhern. Als sie aber ain kurze zeit alda gewest, beredt sie die schlechten hosen der diener und das er die so übel beklaidet. Also über


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_223.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)