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pen bei dem iren quartiert, schreiben sich auch neben dem vorigen titel freiherrn zu Gundelfingen. Die ursach aber, daz herr Schweikhart herrn Claudii von Bobarden kinder vor andern verwandten zu erben seiner güeter gemacht, ist

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gewesen: Es hat bemelter herr Claudius ein grefin von Arnburg[1] zu ainem gemahl gehapt, derselbigen muetter war ain grefin von Kirchberg gewest und herr Schweikharts fraw muetter ganz nahe verwandt. Dergestalt kompt manicher, das er zuvor kein nachdenkens gehapt, zu großer

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[480] erbschaft, und ist das gelück allain dem bescheret, der es annemen und behalten kan. Aber man sicht, wo die genad Gottes, do ist auch alles gelück und der beifahl reichlich, also auch das widerspill. Zu außgang des jhars 1516 ward herr Johannsen

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Wernhern wider ain son geporn, der wardt im tauf genannt Johanns Christof ............ [2] Gleich zu anfang des nachvolgenden jhars 1517 do verainigeten sich herr Schweikhart freiherr von Gundelfingen und herr Jörg truchseß von Waldpurg mit ainandern, ain walfart in das künigreich

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Galliciam zu s. Jacoben zu thon. Die brachten nun etlich ritter und vom adel, auch ander mehr zu inen in ir gesellschaft, als namlichen herr Albrechten von Landenberg, ritter, auch sein vettern Haugen von Landenberg, Wilhelmen von Reischach, Renharten von Newhausen, herr Conrat Dreischen,

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ritter, genannt der lang Hess, Bernharten von Schonow, der Vetter von Neidegk, Wolf, apoteker von Überlingen; pfaff Seboldt war iren aller caplon. So baldt herr Johanns Wernher solcher rais gewar, begab er sich auch in die gesellschaft, aber sein gemahl, auch baide seine söne, herr

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Christof Wernhern und herr Johann Christof, verordnet er zuvor in sein behausung zu Mösskirch, und gleih in der ersten vastwochen im jhar, wie oblaut, kamen die drei herren zu Costanz zusamen. Von dannen raisten sie den nechsten durchs Schweizerlandt. Zu Freiburg in Üchtlandt stießen

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die obgenannten vom adel zu inen. Mit denen zohen sie durch Frankreich in Hispaniam, besuchten den lieben s. Jacob, auch die gaistlichen herren zu Montserat; nachgends kamen sie nach Corporis Christi glücklich und wol wider heim.

Herr Jörg truchseß von Walpurg ward dozumal landthofmaister[3]


  1. Arnburg] d. i. Aremberg.
  2. . . . ] lücke in der hs. für 3 linien.
  3. landthofmaister] hs. landthofmaisters. WS: Das Wort wurde aufgrund der Fußnote auf dieser Seite vervollständigt.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 327. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_327.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)