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1521 und anno 1522, ain große irrung mit herr Wilhelm truchseßen von Waltpurg von wegen der überlingischen gült, war 3000 gülden in golt hauptguets und darvon zins 120 gülden, sampt etlichem silbergeschier, welches, wie

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hievor gemelt, graf Endressen von Sonnenberg von dem eltern herr Johannsen Wernhern freiherren zu Zimbern in seinem vertreiben verpfendt worden, derselb auch die gült vermeg der declaration und übergab von herrn Martin von Polheim und dem von Wolkenstein zu seinen handen gepracht.

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Nachdem nur herr Johanns Wernher der jünger die herrschaft Mösskirch wider ingenommen, hat er solliche deposita bei graf Endresen wider erfordert, welcher sich aber dessen verwideret, mit anzaig, das er die gült mit grosem costen von herr Martin von Polheim und dem von Wolkenstein an

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sich gelest hete. Dieweil sie nun sich derhalben nit vergleichen konten, sein sie von burgermaister und rath der stat Ravenspurg, als erbettnen underhendlern, der sach uf herzog Ulrich von Würtemberg zu recht veranlasst worden und vor dessen räthen biß zu beschluß gehandelt. Ehe

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und aber der ußspruch beschach, do ist graf Endres, wie obgehört, von graf Felixen von Werdenberg entleipt worden. In somma, dieser zank hat vil mangls und unwillens gepracht, ist auch graf Endressen zu großen unstatten kommen. Nach sollichem hat herr Johanns Wernher von sein

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und seiner gebrüeder wegen sein vorderung zu prosequirn begert, hat herr Wilhelm, truchseß, vor herzog Ulrichen weiter nit fürkomen wellen, sonder vermaint, der anlaß hab sich mit absterben seines schwehers, graf Endressen, geendet, sich aber darneben für den landtcommenthur zu

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Altschhausen, den von Clingenberg, und sonst noch zwen von der freundtschaft, der ieder tail ain setzen mege, erbotten. Ist beschehen anno 1513 und anno 1514. Als aber hernach der landtcommenthur mit todt abgangen, haben sich beide tail für herr Schweikharten freiherren von Gundelfingen, herr

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Jörgen truchseßen von Waltpurg und die stat Ravenspurg veranlast, die haben baide partheien anno 1522 circa Madalenae geen Ravenspurg beschriben und sie nach vil gehapter mühe aller spenn und anforderungen in der güete verglichen, namlich herr Wilhelm, truchseß, solle herr Johannsen

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Wernhern die hauptbrief umb die überlingisch gülte überantwurten, dargegen soll ime herr Johanns Wernher 1200 güldin in golt zustellen des verpfendten silbergeschiers halb. Das soll herr


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 352. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_352.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)