Seite:De Zimmerische Chronik 2 530.jpg

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inen unrecht beschehen. Dess zu ainer gleublichen anzeige so wechst uf solchem platz, dem Prüel, alda die gericht worden, uf heutigen tag weder laub noch gras, ist vorhin ain trefenliche, guten wisen gewest; zu vil zeiten ist es

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ganz ungehewr alda. Es sollen dero, so gericht worden, ob den zwainzig gewesen sein. Die von Überlingen haben diser that halben bei iren underthonnen und menigclichem ein großen unwillen und nit vil lobs erlangt. * [1357] Zu sollicher zeit und in sollicher ufruer war

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ain paur zu Sauldorf, genannt Bastion Brugger, der standt zu Sauldorf uf die canzel, prediget offenlich seins gefallens; aber so baldt die ufruer gestillt, wardt diser unzeitig predicant von herr Gotfridt Wernhern, als dem vogtherren zu Sauldorf, fengklich angenomen, geen Mösskirch

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gefüert, daselbs ain guete zeit gefangen gehalten und gestrafft. * * [1298] Als die ufrürigen pauren im landt zu Franken nit merer gewist, was sie für muetwillen sollen anfahen, haben sie das closter Eberach ingenomen und

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darin die helfenbainen büchs, darin der bischöf von Würzburg herz nach irem absterben behalten werden, geöffnet und darin hoffirt, mit vermelden, sie thetten den bischöfen uf ire herz. Es ist aber solcher hochmuet hernach wol gerochen worden.

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* [1417] Diser brauch oder gewonhait hat bei zeiten der regierung königs Conrads des dritten angefangen von bischof Sigfriden von Würzburg. Derselbig hat ein große anmutung zu dem closter zu [1418] Eberach, von wegen das der gotsdienst so empsig und geflissen alda verpracht

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warde, auch die münch zu derselben zeit ain so unsträfflichs und gaistlichs leben fürten. Darum hat er innen große renten und gülten verschafft. Nach im haben die volgenden bischöf sich auch gericht, wurt auch noch also gehalten, namblich so bald ain bischof stürbt, so entwaidet man in,

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das wurt im schloß unser Frawen berg in der capellen begraben; den cörper fürt man hinab in tom, das herz aber gen Eberach. Das geschicht mit ainer solchen ceremonia. Man thut das herz in ain pleien truchen, die legt man uf ain darzu ußgerüsten wagen; sollichs alles sampt dem wagen

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und den rossen das bleibt volgends dem closter; dargegen aber so sitzt des verstorbnen bischofs eltesten und getrewesten diener ainer uf dem wagen bei dem herz und


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 530. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_530.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)