Seite:De Zimmerische Chronik 3 052.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Die sein hernach graf Carln von Zollern mit Sigmaringen worden. Der hat volgender zeiten, wie hernach in dieser historia nach lengs vermeldet wurt, dieselbigen wider Zimbern wol prauchen künden. Under disem allem ist nit

5

wenig zu verwundern, das herr Gotfridt Wernher freiher zu Zimbern alhie abermals nit wenig sich gesumpt, das er bei graf Friderrichen solche zimbrische brief und handlungen, die im nichs nutz oder fürstendig haben sein kinden oder behalten, nit hat ußgebetten, seitmals er doch bei

10

demselbigen in so hochem ansehen war, darvon hernach gesagt wurt. Dess er doch wol het thuen künden, auch leuchtlichen bei graf Friderichen erhalten, aber es war sovil ainigkait oder trewe domals nit under dem zimbrischen geschlecht, und het ain ieder sein aigen republicam[1]. Damit

15

ward dise guete gelegenhait auch versaumpt und verschlafen. Ist gleichwol hernach über vil jar bemelten herren Gott[666]friden Wernhern nit wenig gerowen, im vil nachteils und unruhe gepracht. Aber es gett also und soll also sein, das untrew sein aigen herren trifft.

20

Interim so baldt der alt grave Christof mit todt abgangen, do het man eilende potschaft in Hispanniam gethon an hof und graf Carln erfordert. Ob das von graf Joacham von Zollern beschehen, seinem formünder, oder seiner fraw muetter, der wittfrawen zu Sigmaringen, das ist ungewiss.

25

Iedoch es kam graf Carle us der post herauß, gleichwol wie es schon alles fürüber und der hausrath, auch die varende hab mertails hin war. Also underfiengen sich hinfüro bemelter graf Carl und sein vormünder, graf Joacham, der sachen wider Fürstenberg, und wiewol der sucession halb

30

mit Sigmaringen und Veringen baid gebrüeder von Werdenberg, grafe Christof und graf Felix, den stritt richtig gemacht hetten ires erachtens nach, so beschache grave Carln von Zollern ein solliche instanz und widerwertigkait darmit ußer practiken grave Friderichs, dem die augen nach langem

35

erst fiengen ufgeen, das er die güeter mit aller marter kunte erhalten und die erst bei dem haus Österreich gar nache von newen dingen mit vil tausendt guldin erkaufen, wolt er anders, das im gelihen würde. Wie nun bemelter graf Carl und grave Friderrich irer sprach und vorderungen mit

40

ainandern seien verglichen worden (darmit man doch vil zu


  1. republicam] hs. repulicam.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_052.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)