Seite:De Zimmerische Chronik 3 103.jpg

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an finden, wie der Landenberger zu Waltmessingen und Sedorf gelegen und da ir uf die Spittlwisen hinauß sein gezogen.« Damit het er sie wider bezallt; dann wie forchtsam und klainmütig sich dozumal die von Rotweil erzaigt, das

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ist allerthalben bewisst, hieher nit dienstlich und wurt auch hernach an aim andern ort vermeldet werden. *


Wie herr Gotfridt Wernher freiherr zu Zimbern der stat Rotweil zwai schöne dörfer vor Waldt verkauft hat, nemlich Windzagel und Homesingen, auch sonst
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von seinem übelhausen und von andern sachen.

Es ist diser zeit des nachteiligen und übel hausens in dem zimbrischen geschlecht noch kain ende gewest, es hat der ein da, der ander dort von dem stammen hinweg

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verkauft, das zu besorgen, zu ewigen zeiten nimmer mehr meg darzu gebracht werden, und ist sich sonderlichen in dem hoch zu verwundern, das herr Gottfridt Wernher, der zuvor seim brueder, herr Johannsen Wernhern, vilmals verwisen, das er die flecken Zimbern, Villingen und Dalhausen denen

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von Rotweil kaufsweis zugestellt, und er selbs hat sich nit enthalten künden, sonder ist gleichfals in sollichs laster gefallen; dann er hat der statt Rotweil die herrlichen dörfer Hochmessingen und Winzlow, sampt dem weir daselbs, ohne alle vorgende not oder auch ainiche erhebliche ursach zu

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kaufen geben. Der kaufschilling umb baide dörfer ist gewesen ein tausendt achthundert guldin hauptguets. In solchem verkaufen, das beschehen ist anno 1535, hat herr Gotfridt Wernher kein oberkeit, kein frefel, kein manschaft oder nichs dergleichen angeschlagen, auch ime oder seinen

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nachkommen kein vorkauf vorbehalten, sonder allain die gülten in aim solichen kleinfüegen wert, als ob er hiemit sein magneficenz erzaigen hett wellen, das er der dörfer oder des werts nit mehr wellte. An der bezallung haben die von Rotweil das hautguet gegen andern, denen herr

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Gottfridt Wernher gezinset, weiter zu vergülten angenomen, und hat im über fünfzig guldin hauptguets ungefärlich nit herauß gebürt. Dasselbig gelt hat er der statt auch geschenkt, damit er doch sein liberalitett gegen gemainer statt genug erwisse. Wie nachtailig aber solch verkaufen oder verschwenden diser herrlichen und wolgelegner güetere dem


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_103.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)