Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. | |
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gebrüedern vom Stain und iren voreltern dermasen verschriben, das herr Wilhalm Wernher nit mer, dann zwai hundert guldin in münz dem verkeufer bezallen dorft. Es war im wol zu dem schloß Zimbern gelegen, zudem er die
zehenden daselbs und uf dem Ramstain vorhin aigenthümblichen hett. Man sagt, als der alt Conradt vom Stain im todtbet gelegen, do sei der alt dechant zu Rotweil, herr Blasius Schmidt, zu im kommen, ine besucht und vermanet zur beicht, mit vermelden, er sei dannost seine tag ain
seltsamer reuter gewest und der vil reuterspill hab getriben. [693] Hat er ime geantwort, er wisse gar nichs zu beichten oder warin er sich doch versündiget oder seinen nechsten het belaidiget, gleichwol man gründlichen wist, das er sein tag vilmals het den kaufleuten uf den dienst gewartet und
inen die deschen geleret, wie im dann einest der adel solche licentiam name, und vermainten auch, sie hetten nit unrecht. Es ist aber, Gott lob! solche plackereien in unserer landtsart vil vergangen. Und seitmals der baw im schloß zu Zimbern, von wegen
das herr Wilhalm Wernher zu Speir und gar selten herauf kam, anstuend, do erpott sich sein brueder, herr Gottfridt Wernher, wover er im das schloß uf etlich jar zustellen, wellt er das bawen und nachgends im das ohne allen entgeltnus widerumb ingeben. Das bewilliget herr Wilhelm
Wernher. Also ließ herr Gotfridt Wernher ein welschen werkmaister mit etlichen maurern und handtknechten dohin beschaiden, die den baw machen sollten. Es war aber herr Gottfridt Wernher nit der mainung, das schloß nach seines brueders visierung [zu] bawen, sonder er welt den ain thurn
gegen der Buchhalden sampt den zugehörigen mauren und anhang, den herr Wilhelm Wernher vorhin gebawen, widerumb abbrechen und die halden hinabwerfen. Item er wolt ain steg über das zwerchthele, so man vom dorf Zimbern herab geen Talhausen gat, machen, das man von der halden,
daran er ain vorhof bawen, über den steg, zu gleich wie zu Wildenstain, in das recht schloß geen solt, und wolt in dem rechten stock ein thür durch den keer unden haben brechen lassen, auch den felsen beschretten; darneben wolt er den stock mit eim kleinen zwingelhöfel haben lassen
infassen. Wie aber sein brueder, herr Wilhalm Wernher, sollichs gründtlich bericht, name er zu einer sondern beschwerdt an, das sein brueder ime sein gebew also wolt darnider
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_110.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)