Seite:De Zimmerische Chronik 3 206.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


selbs gesehen und gelesen; item die herren von Hohenloe, die herren von Lupfen, die herren von Thengen, die von Königstein, Obereisenburg und ander. Helfenstain sein vil elter grafen, dann sie zuvor herren von der Fils sich

5

geschriben. Gleicher gestalt ist auch von den grafen von Castel, Mansfeldt, Beuchlingen und ander zu achten. Dann bei unsern zeiten haben die herren von Westerburg, die herren von Nidereisenburg und dann die schenken und herren zu Erbach gleichergestalt und ußer solchen bedenken

10

den grafentitel angenommen, zudem der freiherrenstand zu unsern zeiten in ein grose verklainerung kommen, seitmals auch kaufleut und ganz geringe leut ires herkomens von den römischen kaisern gefreit und zu freiherren sein gewürdiget worden. Ußer solchen und andern beweglichen

15

ursachen haben sich umb dise zeit, namlich umb das jar 1537, die drei gebrüeder, freiherren zu Zimbern, zusamen verfüegt und allerlai gelegenhaiten diser sachen halben erwegen und bedacht und sich letstlichen dahin entschlossen, seitmals irer vordern einstails vor vierhundert jaren und bei

20

zeiten, als sie noch die grafschaft Monhaim ingehapt, sich graven zu Zimbern geschriben und genempt, wie dess noch glaubliche urkunden vorhanden und im fahl fürgelegt megen werden, das sie im namen des allmechtigen solchen grafentitel und namen, unverendert und unbegeben ires alten

25

stands und titels der freiherren, widerumb ernewern wellten, auch also mit verwilligung der kaiserlichen Majestat sich baider titel sammenthaft, grafen und herren zu Zimbern, schreiben und gebrauchen welten. Solchs bei der kaiserlichen Majestat anzupringen, hat herr Wilhelm Wernher, als

30

der dozumal beisitzer am kaiserlichen cammergericht, uf sich genommen, und demnach haiser Karle der zeit in Hispania war, hat, er durch doctor Mathiam Helden, war darvor ein assessor am cammergericht gewesen und aber iezmals vicecanzler, solches alles dem kaiser fürbringen lasen.

35

Das haben Ir Majestat domaln ganz gnedigest bewilliget, vermeg und inhalts, wie hernach volgt: »Wir Carl der fünft, von Gottes genaden römischer kaiser, zu allen zeiten mehrer des reichs, in Germanien, zu Castilien, Arragon, Legion, baider Sicilien, Jerusalem, Hungern, Dalmatien, Croatien,

40

Navarra, Granaten, Toletten, Valenz, Gallicien, Majorica, Hispalis, Sardinien, Corduba, Corsica, Murcien, Gyenis, Algarbien, Algezieren, Gibraltar, der canarischen und in-


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_206.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)