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biß anhere erhalten. Von dieser statt Rotweil findt man sonderlichen bei münch Hannsen von Winterthawer[1] geschriben, ist ein Barfüßer gewest. Under andern obrigkaiten, die sich offenlich wider sie haben dürfen setzen, das

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sein gewest die edelleut von Rechberg[2], so den Schramberg und die herrschaft Ramstain ingehapt. Die haben ir alts, hergeprachts herkommen wellen behalten, welches inen die von Rotweil nie haben wellen der freien gepürs halben zugeben oder gestatten, sonder es haben sich desshalben lange

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jahr große zenk begeben, fürnemlich des jagens halben an dem Buschach und bei dem Feirinmos[3], auch an andern orten mehre, darumb Hanns von Rechberg uf ain zeit ein Rotweiler, genennt Hanns Schaffnern, übel verwundt hat. Solche continuatio des zanks umb den forst und das jagen

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hat geweret biß uf[4] den alten Hannsen von Landenberg, als inhaber und ein erben des Schrambergs. Der hat seine gerechtigkaiten, wie er die hat vermaint ererbt zu haben, vil weniger wellen hingeben, darauß dann bei seinen zeiten ein grose weiterung[5] ervolgt, dann es fielen im die von

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Rotweil zu Sulgen bei nechtlicher weil in ein würtshaus. Das beschach auch darnach zum Hailgenbronnen, da namen sie des von Landenbergs schaffner oder amptman, hieß Ludwig, war ain lediger Rechberger, gefangen, fürten den mit sich geen Rotweil. Da wardt er ain guete zeit

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fengclich erhalten und mit dem nachrichter gefragt, letstlich auch mit eim grosen abtrag und gegebner urfecht wider ledig gelassen. Solicher gewaltigen an- und ingrif beschahen dem alten Hannsen von Landenberg sovil, das, seitmals sein rechts erpieten im reich ine nit fürtragen oder helfen wolt,

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das er sich geen Baden in das Ergew verfüegt, auch daselbs vor gemainer Aidgnoschaft rathsbotten sich des unaufhörlichen gewalts beclagen must. Damit erlangt er auch sovil, das ime gemaine Aidgnossen gepots- und gelaitsbrief wider die von Rottweil für allen gewalt zum rechten

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erkannten. Nachdem aber die von Rotweil der zeit ire haim-


  1. Winterthawer] im chronicon des Johannes Vitoduranus, herausgegeben von G. von Wyss im Archiv für Schweizerische Geschichte XI, s. 46, 95, 119, 228.
  2. Rechberg] über diese fehde der Rottweiler mit Hans von Rechberg s. Ruckgaber a. a. o. II, I, 164.
  3. Buschach und bei dem Feirinmos] Ruckgaber a. a. o.: »im Buschacher und Fürenmoßer-Walde.«
  4. uf] hs. von.
  5. weiterung] über diese Landenberger fehde handelt ausführlich Ruckgaber a. a. o. II, I, 164 und II, 2, 186—208.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 279. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_279.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)