Seite:De Zimmerische Chronik 3 289.jpg

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verwissen worden, darumb er sich hernach mermals vernemmen lassen, er kinde brief, wo von nöten, fürlegen, das er von etlichen grave Gotfridt Wernhers nechsten verwandten darauf seie gestift und angewissen worden, welt das sonst

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langsam fürgenommen haben. In somma, es war allenthalben ein zuschüren, damit graf Gotfriden Wernhern ain banket in die grafschaft würd geschenkt, insonderhait aber zwen von der fründtschaft........[1][790] Und das ist die recht ursach und kain andere, das Christof von Landenberg grave

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Gotfriden Wernhern angriffen, mer andern zu gefallen und pour leur faire[2] quelque plaisir, dann dem grafen zu nachtail oder das er, Landenberg, in ainig weg von ime verletzt oder darzu wer verursacht worden. Also war graf Gotfridt Wernher der erst, der in diser vecht, gleichwol unentsagt

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oder unbewart seiner ehren, angriffen wardt. Nemlich uf den ailften Aprillis im jar 1540 do fielen ime zehen oder zwelf landenbergische geraisigen in das dorf Beffendorf, in die herrschaft vor Waldt gehörig, der armen underthonnen halb ganz unversehenlich. In sollichem einfall[3] wurden fünf

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armer paursleut erbärmblich nidergeschossen, darunder drei zum todt gebracht, etliche andere aber hart wund geschlagen, das dorf darauf mit feurgeschoß angezünt, dardurch etlich vich und hofsteten sampt der kirchen verbronnen, das wenig bevor und ufrecht steen bliben, und hat domals auch lang

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hernach niemands gewisst, wer das gethonn. Vil haben darvon geredt, gleichwol ohne ainichen grundt, als ob die grafen von Hennenberg sollichs sollten angericht haben, der ursach halb auch marggraf Ernst von Baden ein potschaft geen Oberndorf geschickt, zu erkundigen, wie die

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sachen beschaffen; erpot sich darbei gegen der herrschaft Zimbern und denen von Oberndorf aller gnaden und gueter nachpurschaft. Das blib also ain guete zeit ansteen, das niemands hievon was gründtlichs sagen kont oder wissen, von wem es doch beschehen. Der ander, so in diser vecht

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angriffen, das wardt Conradt Ifflinger zu Wellendingen, ein erlicher, frommer man, und darumb, das er der stat Rotweil mit was purgkrechten verwandt, so ist Landenberg demselbigen gleich den dritten Mai hernach wol mit dreißig


  1. ...] der rest der seite, für 8 linien, ist leer.
  2. faire] hs. farie.
  3. einfall] über diesen und die folgenden einfälle s. Ruckgaber a. a. o. II, 2, 197 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 289. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_289.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)