Seite:De Zimmerische Chronik 3 331.jpg

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sehen und als ob es user rath seiner freundt beschehen, do beschrib er ain ganze feindtschaft geen Speir. Es erschinen hernachvolgende graven und herren: Grave Philips der alt und grave Philips der jünger von Solms, die

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drei graven von Eberstain, gebrüeder, grave Wilhelm, grave Bernhart und graf Hanns Jacob, grave Philips von Hanow, grave Ludwig [816] Casimir von Hochenloe, grave Ludwig von Öttingen, ein junger herr von Fontenay[1] und andere mehr. Ein große anzal von gesandten waren alda. Grave

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Wilhelm von Fürstenberg het neben andern auch grave Johann Wernher und deselben brueder, grave Gotfriden Wernhern von Zimbern, beschriben. Dieweil aber dieselbigen von wegen dern sterbenden leuf und auch andern ursachen halb domals nit wol konten von haus kommen, da wardt

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graf Froben Christof, irem son und vettern, solchen tag von iren wegen, seitmals er doch sonst zu Speir war, zu besuchen bevolchen. Das beschach, und ward uf solchem tag die verwiderung des cammergerichts entschlossen, solchs ins werk zu richten. Do warden hernachvolgende von der

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freundtschaft darzu verordnet, nemlich grave Ludwig von Öttingen der jünger, grave Bernhart und grave Hanns Jacob von Eberstain, grave Froben Christof von Zimbern und der jünger herr von Fontenay. Dieweil aber grave Ludwig von Öttingen die redt vorm cammergericht thon solt, bedacht

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er sich lang darauf im münster oder tom; hiezwischen keiner mit ime reden dorft. Als er nun vermaint wol gefast sein, do get er mit den nechstgehörten graven hinuf in curiam, war eben ein gerichtstag, das offenliche audienz wardt gehalten. Es war auch ein große anzall volks

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vorhanden und ein zuelauf, menigclich wolt hören, was das für ein newer fürtrag sein würde. Wie sie nun hineinkammen, do wardt platz gemacht und sie vom cammerrichter, war dozumal graf Hanns von Montfort, in die schranken erfordert, honoris causa, das sie nider sitzen konten. Aber

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sie bedankten sich, bliben hieußen und begerten audienz, die inen vom camerrichter wardt zugelassen. Also huob graf Ludwig die red an, sprechendt: »Der römischen kaiserlichen Majestat, unsers allergnedigisten herren, cammerrichter, wolgebornner graf, freundtlicher, lieber vetter!

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Demnach in sachen zwischen dem wolgebornnen«, wie er nun


  1. Fontenay] hs. Fantenay.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 331. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_331.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)