Seite:De Zimmerische Chronik 3 429.jpg

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missrieth das schneiden oder die cura, zudem er in einem zimlichen, gleichwol gesunden alter war, das er der ursach halb sterben muest und umb etliche jhar hiemit sein leben bekürzet. Damit war dem vaß der boden gar ußgestoßen.

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Was nun die nachkommen der graven von Lupfen userhalb dem blessischen handel belangt, das wurt an einem andern ort volgen. Aber sovil das belangt mit S. Blesin, do ist hernach, wie grave Christof gestorben, die irrung nit ersessen, sonder uf graf Eitelfriderrich, der ime in dem

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regiment zu Stüelingen nachgefolgt, gewachsen. Der hat den alten zank wider herfür gesucht. Darzu hat getrewlichen geholfen ein quidam, so grafe Hanns von Lupfen erzogen und Petter Andras Guet ist genennt gewest, ein lupfischer diener und dann auch ain gemainer diener des hegewischen

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adels und der solcher speen wol het kinden geniesen. Es haben auch andere mehr darzu geholfen und die verletzten gemüter noch mer darzu erbittert. Den vortheil haben sie in solchem werk gefunden, das sie jung, unerfaren leut bekommen, die sie haben künden regiern und laiten nach

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irem gefallem. Einsteils under denen habens spat, die andern aber gar nit verstanden. Damit ist ain sollicher uncosten hierunder ufgeloffen, uf etlich tausendt guldin hauptguets, das solchs höcher und ain mehrers wert, dann die spenn an inen selbs, und kam hernach die sach widerumb

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in ein solche verbitterung, das graf Johann von Lupfen den abt zum schlafftrunk oder gegen dem aubent nur todt wolt haben, gegen morgendts so ward es dann bösser; Der ander graf, Eitelfriderrich, der ließ sondre gemeld zurichten, darin der teufel die münch jagt und [874] anders mer, auch

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reimen darzu schreiben, » Bischof oder bader.« Sie sein darnach beiderseits von kaiser Ferdinando uf den reichstag geen Augspurg anno 1559 beschriben worden und ist vil zwischen inen gehandelt, auch ein tail der strittigen artikel verricht worden; und da die grafen schon was erhalten, ist

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idoch mer costen darauf gangen, dann die spenn in langer weil megen ertragen. Umb die überigen irrungen do hangen sie noch beiderseits an der kaiserlichen cammer. Den costen müesen sie baiderseits dulden, gleichwol die grafen in dem den kürzern ziehen, das der costen der rechtfertigung uf sie

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geet; aber der abt spilts uf sein closter und er sterb, wen er welle, so sein seine künder schon erzogen; dann es lauf für gelt uf, was es welle, so ist es ime nicht, sonder dem


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 429. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_429.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)