Seite:De Zimmerische Chronik 3 522.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


(uf die jungen schwein wurt verstanden) , sonder het von den algewischen vasallen gesagt, das die lehenleut thun bedeuten, domit er sich dester eher von inen het mit glimpf kinden ußreden. *

5

Interim, als die ungetrewen practiken und handlungen also mit Cruchenwiss fürliefen, do fande grave Johann Wernher bei doctor Matheo Neser, der dozumal zu Freiburg sich enthielte, und andern sovil in rath, seitmals das zimbrisch lehen zu Cruchenwiss ein aigenthum und derhalben under

10

das reich gehörig, so wer es für kein attentat zu achten, da schon der graf durch sich selbs oder seiner söne ainen sich zu seinem verfallnen lehen neherte und das, gleichwol ohne ein sondern tumult oder gewalthätige handlung, inneme. Hiezu ward grave Froben Christof verordnet, der solt das

15

dorf einnemmen und zu ainer gewonlichen und gebreuchlichen erbhuldigung bringen und darzu sie mit gueten worten persuadiern, kein gewalt nit anlegen, sonder allen glimpf brauchen. Mit groser müeh bewilliget grave Gotfridt Wernher seine knecht und pferdt darzu; grave Johann Wernher

20

schickt seine pferdt auch ainstails; so kam Veit Jörg von Hausen selbander, das doch der pferdt über fünfzehen nit waren. Mit sollicher hab sollt der jung herr das dorf einnemmen. Es het aber bei der halstarrikait der pauren, auch der grosen untrew ain anders darzu gehört, nemlich das im

25

graf Gotfridt Wernher ein schützen oder hundert, auch sonst zwai oder dreihundert bewerts fueßvolks zugeben het, die man und ein merers user der herrschaft Mösskirch wol het künden bekommen, die auch hiezu sich gern heten lasen gebrauchen. Das het ain ansehen gehapt und ain forcht

30

und entsitzen bei den pauren gebracht. Aber der alt herr wolt sein nit hören gedenken, und ich glaub, das es ihe het sein müesen, es het im geschwunden und besorgt, es dörft in ain maus darumb erbissen haben. Darumb sas er also still und wusch die hendt, unangesehen das es gemainen

35

stammen und nammen Zimbern antraf. Und wie es angriffen ward, also ergieng es hernach. Graf Frobenius beschrib laut seines bevelchs von seinem herren vatter die pferdt unversehenlich; damit war er des morgens zu Mösskirch in aller früe uf und kam zeitlich geen Chruchenwiss.

40

Damit aber im dorf, da der anschlag solt ußkommen sein, kein lerman oder villeucht von den ungetrewen bauren daselbs ein sturm angieng, do ordnet der jung herr etliche


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 522. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_522.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)