Seite:De Zimmerische Chronik 3 586.jpg

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leut subdelegiert, die baidertail anwelt gegen ainandern verhören solten, under denen auch graf Wilhelm Wernher von Zimbern einer von dem kaiser verordnet. Erzherzog Maximilian, iezund römischer kaiser, war dozumal kaiser Carls

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hofpresident. Der war in erkundigung dieser catzenelenbogischen sach ganz geflissen. Was in sollicher handlung weiter sich begeben, ist hieher nit dienstlich, allain, als die zu endt geloffen, haben die kaiserlich Majestat bemelten graf Wilhelm Wernhern, auch andere assessores statlichen

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irer gehapten mühe und arbait verehret. Grafe Wilhelmen Wernhern ist zu seinem thail 300 gulden worden, hat im herr Antoni Fugger hernach zu Speir erlegt. Neben dem, als die kaiserlich Majestat das ganz reich teutscher nation widerumb zu fridt und ruohen gebracht, ließ auch Ir

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Majestat das cammergericht und die justicien im reich widerumb ufrichten. Es wardt die alt cammergerichtsordnung revidirt und gebössert, untaugenlich personnen ußgemustert, und insonderhait die assessores muesten der catholischen religion sein und warde niemands kainer andern secten zugelasen.

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Damit aber dieselbigen ein haupt wider heten, das in deutscher nation bekannt und des reichs obligen, auch cammergerichtsgepreuch wisste, verordnet der kaiser vilbemelten graf Wilhelm Wernhern. Es warden ime noch zwen fürnemmer graven zu assessorn zugeben, als nemlich graf

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Wilhelm von Eberstain und graf Jörg von Helfenstain. Es ward graf Wilhelm Wernhern von kaiser Carlen derhalben uß Augspurg zugeschriben; dieweil aber sollich schreiben gedachtem grafen und seinem geschlecht in vil zeiten zu hohen ehren raichen mag, so hab ich nit underlasen kinden,

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sollichs in dise historien zu verleiben: »Karl, von Gottes genaden römischer kaiser, zu allen zeiten merer des reichs etc. Edler, lieber, getrewer! Nachdem uf jüngstem unserm alhie gehaltnen reichstag unsere und des reichs churfürsten, fürsten und stende uns uf unser gnedig ersuchen umb

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befürderung willen der justicien gehorsamlich und underthenigclich haimgestelt haben, unser kaiserlich cammergericht im hailigen reiche, so nun ein zeit lang in ruhe gestanden ist, dißmals von unser und gemainer stende wegen notturftigclich zu besetzen, darauf wir gnedigclich bewilligt, daselb

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unser kaiserlich cammergericht erstlich mit ainem geschickten, ansehenlichen, erfarnen cammerrichter, auß teutscher nation geborn, der uns und dem gericht erlich und für-


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 586. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_586.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)